BGH - Beschluss vom 28.07.2015
XII ZB 508/14
Normen:
BGB § 242; BGB § 1908d; VBVG § 4; VBVG § 5; FamFG § 168;
Fundstellen:
FamRZ 2015, 709
FuR 2015, 666
MDR 2015, 1101
Vorinstanzen:
AG Delmenhorst, vom 12.08.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 3a XVII 6922/11
LG Oldenburg, vom 08.09.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 8 T 269/14

Enden des Vergütungsanspruchs des Betreuers mit der gerichtlichen Aufhebung der Betreuung

BGH, Beschluss vom 28.07.2015 - Aktenzeichen XII ZB 508/14

DRsp Nr. 2015/14980

Enden des Vergütungsanspruchs des Betreuers mit der gerichtlichen Aufhebung der Betreuung

VBVG § 5; FamFG § 168 a) Der Vergütungsanspruch des Betreuers endet erst mit der gerichtlichen Aufhebung der Betreuung nach § 1908 d BGB, es sei denn, das Ende der Betreuung steht bereits durch den Tod des Betreuten oder aufgrund eines entsprechenden Fristablaufs fest (im Anschluss an Senatsbeschluss vom 20. August 2014 - XII ZB 479/12 - FamRZ 2014, 1778).b) Hat der Kontrollbetreuer nach Widerruf der Vorsorgevollmacht dem Gericht mitgeteilt, dass die Betreuung aus seiner Sicht beendet sei, und ihm zugleich seinen Betreuerausweis sowie einen sich bis zu diesem Zeitpunkt erstreckenden Vergütungsantrag übersandt, steht dem Vergütungsanspruch für die Folgezeit bis zur gerichtlichen Aufhebung der Betreuung, in der der Kontrollbetreuer keine Tätigkeit mehr für den Betreuten erbracht hat, der Einwand von Treu und Glauben gemäß § 242 BGB entgegen.

Tenor

Die Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss der 8. Zivilkammer des Landgerichts Oldenburg vom 8. September 2014 wird auf Kosten des weiteren Beteiligten zurückgewiesen.

Beschwerdewert: 2.013 €

Normenkette:

BGB § 242; BGB § 1908d; VBVG § 4; VBVG § 5; FamFG § 168;

Gründe

I.

Der weitere Beteiligte begehrt eine Betreuervergütung für die Zeit ab dem 8. Mai 2012.