29.4 Rechtscharakter und Inhalt von Vereinbarungen über den VA

Autoren: Götsche/Kretzschmar

Die Vereinbarung unterfällt den allgemeinen Regelungen über Willenserklärungen bzw. den §§ 145 ff. BGB, soweit nicht die §§ 7 f. VersAusglG (bzw. §§ 1408 ff. BGB für Eheverträge) besondere Bestimmungen enthalten. Es gelten die allgemeinen Regeln über die Wirksamkeit von Willenserklärungen, daher auch die Regeln über einen Irrtum (§ 119 BGB) oder die Anfechtung wegen widerrechtlicher Drohung oder arglistiger Täuschung (§§ 142, 123 BGB; vgl. OLG Brandenburg v. 23.03.2021 - 13 UF 197/20, FamRZ 2021, 1867). Die gesetzlich vorgeschriebene Form (vgl. § 125 BGB) folgt aus § 7 VersAusglG. Die Sittenwidrigkeit des Vertrags (§ 138 BGB) und die Anforderungen von Treu und Glauben (§ 242 BGB) sind anhand der notwendigen Inhalts- und Ausübungskontrolle nach § 8 Abs. 1 und Abs. 2 VersAusglG zu bestimmen.

Bedingungen oder Befristungen gem. §§ 158 ff. BGB sind zulässig (OLG Braunschweig, FamRZ 2005, 903, 904 f. m. Anm. Bergschneider), z.B. die auflösende Bedingung, bei Geburt eines gemeinsamen Kindes den VA wieder entfallen zu lassen (BGH, FamRZ 2001, 1444).