BSG - Urteil vom 08.12.2022
B 2 U 17/20 R
Normen:
SGG § 170 Abs. 1 S. 1; SGG § 54 Abs. 1 S. 1 Alt. 1 und Alt. 3; SGG § 56; SGB VII § 136 Abs. 1 S. 4 Alt. 2; SGB VII § 122 Abs. 2; SGB VII § 114 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; SGB VII § 122 Abs. 1 S. 1; SGG § 163; SGB X § 48 Abs. 1 S. 1; SGB VII § 136 Abs. 2 S. 2; TierNebG § 15 S. 1; VO (EG) 1069/2009 Art. 3 Nr. 1-2; TierNebG § 3 Abs. 3; SGB VII § 136 Abs. 1 S. 1; SGB VII § 136 Abs. 2 S. 3; GG Art. 9 Abs. 1; GG Art. 19 Abs. 3; GG Art. 2 Abs. 1 Hs. 1; GG Art. 74 Abs. 1 Nr. 12; SGB VII § 104; SGB VII § 1 Nr. 2; AEUV Art. 56; AEUV Art. 57;
Fundstellen:
NZA 2023, 1308
NZS 2023, 757
Vorinstanzen:
LSG Nordrhein-Westfalen, vom 05.06.2020 - Vorinstanzaktenzeichen L 4 U 751/16
SG Dortmund, vom 07.10.2016 - Vorinstanzaktenzeichen S 18 U 886/12

Abgrenzung der Zuständigkeit der BG Rohstoffe und chemische Industrie gegenüber der BG VerkehrZuständige BG für ein TierkörperbeseitigungsunternehmenÄnderung der tatsächlichen Verhältnisse in der Tätigkeit eines UnternehmensÄnderung der Zuständigkeit einer Berufsgenossenschaft aufgrund einer wesentlichen Änderung der Tätigkeit eines Unternehmens

BSG, Urteil vom 08.12.2022 - Aktenzeichen B 2 U 17/20 R

DRsp Nr. 2023/6537

Abgrenzung der Zuständigkeit der BG Rohstoffe und chemische Industrie gegenüber der BG Verkehr Zuständige BG für ein Tierkörperbeseitigungsunternehmen Änderung der tatsächlichen Verhältnisse in der Tätigkeit eines Unternehmens Änderung der Zuständigkeit einer Berufsgenossenschaft aufgrund einer wesentlichen Änderung der Tätigkeit eines Unternehmens

Verschiebt sich der Schwerpunkt innerhalb eines Gesamtunternehmens von der Entsorgung zur Logistik, so liegt allein darin noch keine grundlegende Umgestaltung, die eine Überweisung an eine andere Berufsgenossenschaft rechtfertigen könnte, wenn die Unternehmerin weiterhin als Verbunddienstleisterin auftritt und deshalb die Entsorgungssparte mit ihren spezifischen Anlagen prägend bleibt.

Eine Änderung der Zuständigkeit der Berufsgenossenschaft kann nur dann eintreten, wenn in den tatsächlichen Verhältnissen des Unternehmens eine wesentliche Änderung eingetreten ist. Hierzu muss eine grundlegende Änderung auf Dauer stattgefunden haben, während bloße Modifikationen nicht ausreichend sind.

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Landessozialgerichts Nordrhein-Westfalen vom 5. Juni 2020 wird zurückgewiesen.

Die Klägerin und die Beigeladene tragen die Kosten des Revisionsverfahrens als Gesamtschuldner.

Normenkette:

SGG § 170 Abs. 1 S. 1; SGG § 54 Abs. 1 S. 1 Alt. 1 und Alt. 3; SGG § 56;