BSG - Urteil vom 18.05.2022
B 7/14 AS 9/21 R
Normen:
SGB II § 7 Abs. 3 Nr. 4; SGB II § 11 Abs. 1 S. 1 und S. 5; SGB II § 11 Abs. 3 S. 1-4; SGB II § 11b Abs. 1 S. 1 Nr. 1 und Nr. 2 und Nr. 5 und Nr. 6 und S. 2; SGB II § 11b Abs. 2 S. 1; SGB II § 11b Abs. 3 S. 3; SGB II a.F. § 41a Abs. 3 S. 1; SGB II a.F. § 41a Abs. 4 S. 1 und S. 2 Nr. 2 und S. 3; SGB II a.F. § 41a Abs. 6 S. 3;
Fundstellen:
NZS 2023, 34
Vorinstanzen:
LSG Niedersachsen-Bremen, vom 27.01.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 13 AS 173/19
SG Oldenburg, vom 27.08.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 37 AS 1123/18

Anspruch auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende bzw. Sozialgeld nach dem SGB IIAnforderungen an die Bildung eines Durchschnittseinkommens im Rahmen von § 41a Abs. 4 Satz 1 SGB II im Hinblick auf laufende und einmalige Einnahmen

BSG, Urteil vom 18.05.2022 - Aktenzeichen B 7/14 AS 9/21 R

DRsp Nr. 2022/12538

Anspruch auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende bzw. Sozialgeld nach dem SGB II Anforderungen an die Bildung eines Durchschnittseinkommens im Rahmen von § 41a Abs. 4 Satz 1 SGB II im Hinblick auf laufende und einmalige Einnahmen

Auch bei abschließender Feststellung eines Leistungsanspruchs nach vorläufiger Bewilligung sind einmalige Einnahmen erst im Folgemonat ihres Zuflusses zu berücksichtigen.

Auch bei abschließender Feststellung eines Leistungsanspruchs nach vorläufiger Bewilligung ist unter Berücksichtigung des § 11 Abs. 3 Satz 3 SGB II das anteilige Einkommen – hier aus einer nachgezahlten Überstundenvergütung - erst ab dem dem Zuflussmonat folgenden Monat in die Bildung des Gesamteinkommens einzustellen.

1. Auf die Revisionen der Kläger wird das Urteil des Landessozialgerichts Niedersachsen-Bremen vom 27. Januar 2021 geändert.

Der Beklagte wird verpflichtet, für den Monat Mai 2018 den abschließenden Leistungsanspruch der Klägerin zu 1 auf 378,94 Euro, des Klägers zu 2 auf 338,94 Euro und der Klägerin zu 3 auf 132,63 Euro festzusetzen. Die Klägerin zu 1 hat für Mai 2018 98,49 Euro, der Kläger zu 2 88,11 Euro und die Klägerin zu 3 34,48 Euro an vorläufig gezahltem Arbeitslosengeld II bzw Sozialgeld zu erstatten.