BSG - Urteil vom 12.12.2019
B 10 ÜG 3/19 R
Normen:
GVG § 198 Abs. 1 S. 1-2; GVG § 198 Abs. 2 S. 1-2; GVG § 198 Abs. 3 S. 1; GVG § 198 Abs. 4 S. 1; GVG § 198 Abs. 5 S. 3; GVG § 198 Abs. 6 Nr. 1; GKG § 1 Abs. 2 Nr. 3; GKG § 22 Abs. 1 S. 1; GKG § 63 Abs. 1 S. 1; GKG § 63 Abs. 2 S. 1;
Vorinstanzen:
LSG Hamburg, vom 05.04.2018 - Vorinstanzaktenzeichen L 1 SF 1/17

Anspruch auf Schadensersatz wegen überlanger Dauer des sozialgerichtlichen VerfahrensWiedergutmachung durch die gerichtliche Feststellung der Überlänge aufgrund untergeordneter Bedeutung des Verfahrens der Streitwertfestsetzung

BSG, Urteil vom 12.12.2019 - Aktenzeichen B 10 ÜG 3/19 R

DRsp Nr. 2020/6269

Anspruch auf Schadensersatz wegen überlanger Dauer des sozialgerichtlichen Verfahrens Wiedergutmachung durch die gerichtliche Feststellung der Überlänge aufgrund untergeordneter Bedeutung des Verfahrens der Streitwertfestsetzung

1. Ein Verfahren der Streitwertfestsetzung kann ein eigenständiges Gerichtsverfahren im Sinn des Entschädigungsrechts sein. 2. Zur Wiedergutmachung durch Feststellung der Überlänge braucht das Entschädigungsgericht die Dauer der Überlänge nicht zwingend zu tenorieren. 3. Der Entschädigungsanspruch wegen überlanger Verfahrensdauer ist vererblich. 4. Rechtsanwälte können ein schützenswertes Interesse an einer Streitwert- und Kostenfestsetzung in angemessener Zeit haben, dessen Verletzung einen Anspruch auf Geldentschädigung begründen kann.

Die Revision des Klägers gegen das Urteil des Landessozialgerichts Hamburg vom 5. April 2018 wird zurückgewiesen.

Der Kläger trägt die Kosten des Revisionsverfahrens.

Der Streitwert wird auf 2500 Euro festgesetzt.

Normenkette:

GVG § 198 Abs. 1 S. 1-2; GVG § 198 Abs. 2 S. 1-2; GVG § 198 Abs. 3 S. 1; GVG § 198 Abs. 4 S. 1; GVG § 198 Abs. 5 S. 3; GVG § 198 Abs. 6 Nr. 1; GKG § 1 Abs. 2 Nr. 3; GKG § 22 Abs. 1 S. 1; GKG § 63 Abs. 1 S. 1; GKG § 63 Abs. 2 S. 1;

Gründe:

I

Der Kläger begehrt Entschädigung für die Dauer eines Verfahrens der Streitwertfestsetzung (L 3 R 129/11) vor dem LSG Hamburg.