OLG München - Endurteil vom 13.11.2017
19 U 2156/16
Normen:
WpHG § 37a; BGB § 276; BGB § 280 Abs. 1;
Vorinstanzen:
LG München I, vom 12.03.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 8 HKO 2335/12

Aufklärungspflichten einer Bank bei Vermittlung eines Zins-Swaps

OLG München, Endurteil vom 13.11.2017 - Aktenzeichen 19 U 2156/16

DRsp Nr. 2018/11379

Aufklärungspflichten einer Bank bei Vermittlung eines Zins-Swaps

1. Im Jahr 2007 konnte einer Bank eine Aufklärungspflicht über einen anfänglichen negativen Marktwert von Swaps - und erst recht nicht über dessen konkrete Höhe - schon aus Rechtsgründen nicht bekannt sein, weil auch die Rechtsprechung einschließlich der Obergerichte bis zu dem Urteil des BGH vom 22. März 2011, XI ZR 33/10 (BGHZ 189, 13 = ZIP 2011, 756 (m. Anm. Klöhn, S. 762), dazu EWiR 2011, 407 (Baumann)) eine solche Aufklärungspflicht verneint hatte. Dass bei dieser Sachlage jedenfalls eine vorsätzliche Pflichtverletzung ausscheidet, ergibt sich auch aus den Erwägungen, mit denen der BGH in seinem Urteil vom 3. Juni 2014, XI ZR 147/12 (BGHZ 201, 310 = ZIP 2014, 1418 (m. Bespr. Hoffmann/Bartlitz, S. 1505), dazu EWiR 2014, 505 (Dörfler/Waßmuth)) für die Zeit vor dem 1. August 2014 selbst ein fahrlässiges Verschulden der anlageberatenden Bank im Falle der Nichtaufklärung über Innenprovisionen verneint hat.