BAG - Urteil vom 04.06.1997
2 AZR 526/96
Normen:
BGB § 626 ; KSchG § 1 Abs. 2 ; BOStrab (vom 11. Dezember 1987) § 1 Abs. 6, § 10 Abs. 1 ;
Fundstellen:
AP Nr. 137 zu § 626 BGB
AuA 1998, 138
BAGE 86, 95
BB 1998, 109
DB 1997, 1240, 2386
DRsp VI(610)260a-b
MDR 1997, 1130
NJW 1998, 554
NZA 1997, 1281
NZV 1998, 112
Vorinstanzen:
ArbG Berlin, vom 18.12.1995 - Vorinstanzaktenzeichen 59 Ca 13661/95
LAG Berlin, vom 11.06.1996 - Vorinstanzaktenzeichen 7 Sa 14/96

Außerordentliche Kündigung - Alkoholmißbrauch

BAG, Urteil vom 04.06.1997 - Aktenzeichen 2 AZR 526/96

DRsp Nr. 1997/9061

Außerordentliche Kündigung - Alkoholmißbrauch

»1. Die Beurteilung aus Anlaß einer Kündigung, ob eine hochgradige Alkoholisierung im Privatbereich Rückschlüsse auf die Zuverlässigkeit eines Berufsfahrzeugführers zuläßt, liegt weitgehend im Beurteilungsspielraum des Tatsachengerichts. 2. Auch bei Störungen im Vertrauensbereich ist jedenfalls dann vor der Kündigung eine Abmahnung erforderlich, wenn es um ein steuerbares Verhalten des Arbeitnehmers geht und eine Wiederherstellung des Vertrauens erwartet werden kann (insoweit teilweise Aufgabe der Rechtsprechung in den Urteilen vom 4. April 1974 - 2 AZR 452/73 - BAGE 26, 116 = AP Nr. 1 zu § 626 BGB Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat und vom 30. November 1978 - 2 AZR 145/77 - AP Nr. 1 zu § 64 SeemG).«

Normenkette:

BGB § 626 ; KSchG § 1 Abs. 2 ; BOStrab (vom 11. Dezember 1987) § 1 Abs. 6, § 10 Abs. 1 ;

Tatbestand:

Der Kläger (geboren am 8. Dezember 1968) war bei der Beklagten bzw. deren Rechtsvorgängerin seit dem 18. Juli 1988 zunächst als Betriebsaufsicht, seit Dezember 1988 als Triebfahrzeugfahrer und seit Anfang 1991 als Zugfahrer bei der U-Bahn beschäftigt, und zwar zuletzt gegen eine Vergütung von ca. 3.900,-- DM.