BAG vom 11.08.1987
8 AZR 609/84
Normen:
HGB § 60 ; ZPO § 253 ;
Fundstellen:
AP Nr. 90 zu § 611 BGB
DB 1988, 508
DRsp II(210)47Nr. 6
EzA § 611 BGB Nr. 43
NZA 1988, 200
SAE 1988, 127
WM 1988, 294
WM 1988, 2949

BAG - 11.08.1987 (8 AZR 609/84) - DRsp Nr. 1996/16092

BAG, vom 11.08.1987 - Aktenzeichen 8 AZR 609/84

DRsp Nr. 1996/16092

a. »Geschäftemachen« i.S. des § 60 Abs. 1 HGB ist jede, wenn auch nur spekulative, auf Gewinn gerichtete Teilnahme am Geschäftsverkehr. b. Das Verbot setzt voraus, daß der Handlungsgehilfe als Wettbewerber seines Prinzipals auftritt, also zu seinem eigenen Vorteil die gleichen Marktchancen wie der Prinzipal ausnutzen will; daran fehlt es, wenn der Handlungsgehilfe den Prinzipal durch pflichtwidrige Verfügung über dessen Vermögen nur schädigen will (hier: eigennützige Geschäfte eines Bankkaufmanns). Macht der Kläger Teilbeträge aus mehreren selbständigen Ansprüchen geltend, muß er eine exakte Aufteilung oder eine genau bezeichnete Reihenfolge der Prüfung der Einzelansprüche vornehmen.

Normenkette:

HGB § 60 ; ZPO § 253 ;

Hinweise:

Hinweis zu A

S.a.: BAG, AP Nr. 5 zu § 60 HGB (Anm. Weitnauer/Emde) = BB 1970, 1095 = DB 1970, 1645; BAGE 14, 72 = AP Nr. 3 zu § 60 HGB (Anm. Herschel); BAG, AP Nr. 1 zu § 61 HGB = BB 1962, 638; LAG Frankfurt/M., DRsp II(210)198c = BB 1970, 709 = DB 1970, 983.

Die Teilnahme am Geschäftsverkehr darf nicht nur zur Befriedigung eigener persönlicher Interessen des Handlungsgehilfen erfolgen (BAG, AP Nr. 1 zu § 61 HGB = BB 1962, 638).

Hinweis zu B

Mehrere Kläger müssen Einzelsummen angeben (BGH, DRsp IV (413) 169 a = NJW 1881, 2462).