LSG Berlin-Brandenburg - Urteil vom 26.11.2020
L 14 AL 44/17
Normen:
SGB III § 149; SGB III § 150 Abs. 1; SGB III § 151 Abs. 1 S. 1; SGB III § 153; SGB III § 143; VO (EWG) 1408/71 Art. 7 Abs. 2 Buchst. c);
Fundstellen:
NZS 2021, 450
Vorinstanzen:
SG Berlin, vom 16.01.2017 - Vorinstanzaktenzeichen S 57 AL 2800/14

Berücksichtigung in der Schweiz zurückgelegter Beschäftigungszeiten für die Bemessung des ArbeitslosengeldesSchützenswertes Vertrauen

LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 26.11.2020 - Aktenzeichen L 14 AL 44/17

DRsp Nr. 2021/1407

Berücksichtigung in der Schweiz zurückgelegter Beschäftigungszeiten für die Bemessung des Arbeitslosengeldes Schützenswertes Vertrauen

Für die Frage, ob ein Berechtigter durch Inkrafttreten der Verordnung (EG) Nr. 883/2004 soziale Vergünstigungen aufgrund bilateralen Vertragsrechts verliert, ist ausschlaggebend, ob der Arbeitnehmer von der Freizügigkeit noch vor Inkrafttreten der Verordnung in seinem Heimatmitgliedstaat Gebrauch gemacht hat oder erst danach. Hingegen bestehen Ansprüche aufgrund des Abkommensrechts nicht fort, wenn diese ausschließlich auf Versicherungszeiten beruhen, die erst nach Inkrafttreten der Verordnung zurückgelegt worden sind.

Auf die Berufung werden das Urteil des Sozialgerichts Berlin vom 16. Januar 2017 und der Bescheid der Beklagten vom 23. Juni 2014 in der Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 9. Juli 2014 aufgehoben.

Die Beklagte wird verurteilt, an die Klägerin Arbeitslosengeld für die Zeit vom 1. Mai 2014 bis 14. Mai 2014 zu zahlen.

Die Beklagte hat die außergerichtlichen Kosten der Klägerin für das gesamte Verfahren zu tragen.

Die Revision wird zugelassen.

Normenkette:

SGB III § 149; SGB III § 150 Abs. 1; SGB III § 151 Abs. 1 S. 1; SGB III § 153; SGB III § 143; VO (EWG) 1408/71 Art. 7 Abs. 2 Buchst. c);

Tatbestand: