BSG - Beschluss vom 22.03.2023
B 11 SF 4/22 S
Normen:
SGG § 57 Abs. 1 S. 1; SGG § 58 Abs. 1 Nr. 5; SGG § 58 Abs. 2; SGG § 74; ZPO § 62 Abs. 1; AGSGG § 4 Abs. 6; AGSGG § 4 Abs. 7; JustG NRW § 20 Abs. 2 Nr. 27; GerOrgG § 9 Abs. 2 Nr. 2;
Fundstellen:
ZEV 2023, 635
Vorinstanzen:
SG Marburg, - Vorinstanzaktenzeichen S 14 KR 202/22

Bestimmung des zuständigen Gerichts im sozialgerichtlichen VerfahrenStreitgenossenschaft von Miterben

BSG, Beschluss vom 22.03.2023 - Aktenzeichen B 11 SF 4/22 S

DRsp Nr. 2023/7173

Bestimmung des zuständigen Gerichts im sozialgerichtlichen Verfahren Streitgenossenschaft von Miterben

§ 58 Abs. 1 Nr. 5 SGG ist anwendbar, wenn mindestens zwei Gerichte als örtlich zuständige Gerichte in Betracht kommen – hier für den Fall, dass eine notwendige Streitgenossenschaft bei als Miterben klagenden Klägern nicht ausgeschlossen ist.

Tenor

Das Sozialgericht Marburg wird zum zuständigen Gericht bestimmt.

Normenkette:

SGG § 57 Abs. 1 S. 1; SGG § 58 Abs. 1 Nr. 5; SGG § 58 Abs. 2; SGG § 74; ZPO § 62 Abs. 1; AGSGG § 4 Abs. 6; AGSGG § 4 Abs. 7; JustG NRW § 20 Abs. 2 Nr. 27; GerOrgG § 9 Abs. 2 Nr. 2;

Gründe

Die Voraussetzungen für die Bestimmung des zuständigen Gerichts innerhalb der Sozialgerichtsbarkeit durch das gemeinsam nächsthöhere Gericht liegen vor, weil eine gemeinsame örtliche Zuständigkeit weder nach den §§ 57 bis 57b SGG noch nach einer anderen gesetzlichen Zuständigkeitsbestimmung gegeben ist 58 Abs 1 Nr 5 SGG). Bei den als Miterben klagenden Klägern ist eine notwendige Streitgenossenschaft iS von § 74 SGG, § 62 Abs 1 ZPO nicht ausgeschlossen. Dies rechtfertigt - wie der Senat bereits wiederholt entschieden hat (zuletzt BSG vom 10.11.2022 - B 11 SF 3/22 S - juris RdNr 3 mwN) - die Bestimmung eines gemeinsamen Gerichtsstands der notwendigen Streitgenossenschaft.