EuGH - Urteil vom 02.05.1996
Rs C-206/94
Normen:
Verordnung Nr. 1408/71/EWG Art. 22 Absatz 1 Buchstabe a Ziffer ii) ; Verordnung Nr. 574/72/EWG Art. 18 ;
Fundstellen:
AP Nr. 1 zu § 5 EntgeltFG
AP Nr. 105 zu § 1 LohnFG
AP Nr. 11 zu § 3 LohnFG
AP Nr. 2 zu Art. 18 EWG-Verordnung Nr 574/72
AP Nr. 3 zu § 3 EntgeltFG
AuA 1996, 250
AuR 1996, 233
BB 1996, 1116
DB 1996, 1039
DZWIR 1996, 453
DZWir 1996, 453
EWS 1996, 214
EWiR 1996, 1147
EuGHE Slg. 1996, I-2357
EuZW 1996, 375
EuroAS 1996, 87
EzA § 5 EntgeltfortzahlungsG Nr. 1
EzBAT §§ 37 BAT Nr. 26
HV-INFO 1996, 2052
NJ 1996, 448
NJW 1996, 1881
NZA 1996, 635
NZS 1996, 382
SGb 1996, 539
ZIP 1996, 1018
Vorinstanzen:
BAG, vom 27.04.1994 - Vorinstanzaktenzeichen 5 AZR 747/93

Brennet AG gegen Vittorio Paletta - Paletta II -

EuGH, Urteil vom 02.05.1996 - Aktenzeichen Rs C-206/94

DRsp Nr. 2002/7523

Brennet AG gegen Vittorio Paletta - Paletta II -

1. Artikel 22 Absatz 1 Buchstabe a Ziffer ii der Verordnung Nr 1408/71 gilt für eine nationale Regelung, nach der ein Arbeitnehmer bei Arbeitsunfähigkeit für eine bestimmte Zeit Anspruch auf Lohnfortzahlung hat, auch dann, wenn die Vergütung erst eine bestimmte Zeit nach dem Eintritt der Arbeitsunfähigkeit zu zahlen ist. Indem diese Bestimmung voraussetzt, daß der Zustand des Kranken "unverzüglich Leistungen erfordert", verlangt sie nämlich zum einen die Feststellung, daß medizinisch gesehen eine unverzügliche Leistung erforderlich ist. Zum anderen gilt sie insofern nicht nur für unverzüglich erforderliche "Sachleistungen", sondern bedeutet darüber hinaus, daß die betroffene Person in einem solchen Notfall auch entsprechende "Geldleistungen" beanspruchen kann, die im wesentlichen dazu bestimmt sind, den Verdienstausfall des kranken Arbeitnehmers auszugleichen und damit seinen Lebensunterhalt zu sichern, der sonst gefährdet sein könnte.