BAG - Urteil vom 27.06.2018
10 AZR 295/17
Normen:
AktG § 216 Abs. 3 S. 1; BGB § 313;
Fundstellen:
AG 2018, 942
AP BGB § 611 Gratifikation Nr. 311
BAGE 163, 160
BB 2018, 2355
BB 2018, 2746
DB 2018, 2362
DStR 2018, 2278
DZWIR 2018, 400
EzA AktG § 216 Nr. 2
EzA BGB 2002 § 611 Tantieme Nr. 2
EzA-SD 2018, 16
NJW 2018, 3601
NZA 2018, 1339
Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts Nr. 37 vom 27.06.2018
WM 2018, 2139
ZIP 2018, 1969
Vorinstanzen:
LAG Frankfurt/Main, vom 07.04.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 14 Sa 303/16
ArbG Frankfurt/Main, vom 08.12.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 8 Ca 441/15

Dividendenabhängige Tantieme - Verwässerungsausgleich bei effektiven KapitalerhöhungenDifferenzierung zwischen nomineller und effektiver Kapitalerhöhung im AktienrechtGesetzesanalogie und Grenzen der richterlichen RechtsfortbildungMateriellrechtliche Anforderungen an eine Vertragsanpassung wegen Wegfalls der Geschäftsgrundlage im Zivilrecht

BAG, Urteil vom 27.06.2018 - Aktenzeichen 10 AZR 295/17

DRsp Nr. 2018/8284

Dividendenabhängige Tantieme - "Verwässerungsausgleich" bei effektiven Kapitalerhöhungen Differenzierung zwischen nomineller und effektiver Kapitalerhöhung im Aktienrecht Gesetzesanalogie und Grenzen der richterlichen Rechtsfortbildung Materiellrechtliche Anforderungen an eine Vertragsanpassung wegen Wegfalls der Geschäftsgrundlage im Zivilrecht

Die Regelung des "Verwässerungsschutzes" bei nominellen Kapitalerhöhungen in § 216 Abs. 3 Satz 1 AktG ist nicht entsprechend auf Fälle effektiver Kapitalerhöhung anwendbar. Orientierungssätze: 1. § 216 Abs. 3 Satz 1 AktG gilt nur für nominelle Kapitalerhöhungen aus Gesellschaftsmitteln, nicht für effektive Kapitalerhöhungen, die mit einer Erhöhung des gezeichneten Kapitals verbunden sind (Rn. 16). 2. § 216 Abs. 3 Satz 1 AktG ist auf Fälle effektiver Kapitalerhöhung nicht analog anzuwenden, weil keine planwidrige Regelungslücke besteht. Eine Analogie ist zudem nicht wegen des Gleichheitssatzes und zur Vermeidung von Wertungswidersprüchen erforderlich (Rn. 17, 34).