BAG - Urteil vom 23.11.2023
8 AZR 212/22
Normen:
AGG § 6 Abs. 1 S. 1 Nr. 2; AGG § 15 Abs. 1; AGG § 15 Abs. 2; AGG § 15 Abs. 4 S. 1; BBiG § 26;
Fundstellen:
EzA-SD 2024, 10
BB 2024, 243
NZA 2024, 184
ArbRB 2024, 38
ZIP 2024, 369
Vorinstanzen:
ArbG Nürnberg, vom 28.04.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 13 Ca 4560/20
LAG Nürnberg, vom 18.11.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 5 Sa 211/21

Einstellung von Praktikanten nach § 26 BBiG; Persönlicher Anwendungsbereich des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes; Ingangsetzung der Ausschlussfrist des § 15 Abs. 4 Satz 1 AGG für Schadensersatz- und Entschädigungsansprüche iSv. § 15 Abs. 1 und Abs. 2 AGG durch eine telefonische Absage; Diskriminierung aufgrund einer Behinderung

BAG, Urteil vom 23.11.2023 - Aktenzeichen 8 AZR 212/22

DRsp Nr. 2024/653

Einstellung von Praktikanten nach § 26 BBiG; Persönlicher Anwendungsbereich des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes; Ingangsetzung der Ausschlussfrist des § 15 Abs. 4 Satz 1 AGG für Schadensersatz- und Entschädigungsansprüche iSv. § 15 Abs. 1 und Abs. 2 AGG durch eine telefonische Absage; Diskriminierung aufgrund einer Behinderung

Dem persönlichen Anwendungsbereich des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes nach § 6 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AGG unterfallen auch Praktikanten, die iSv. § 26 BBiG eingestellt werden, um berufliche Fertigkeiten, Kenntnisse, Fähigkeiten oder berufliche Erfahrungen zu erwerben. Orientierungssätze: 1. Praktikanten, die nach § 26 BBiG eingestellt werden, um berufliche Fertigkeiten, Kenntnisse, Fähigkeiten oder berufliche Erfahrungen zu erwerben, fallen als "zu ihrer Berufsbildung Beschäftigte" iSv. § 6 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AGG in den persönlichen Anwendungsbereich des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (Rn. 13). 2. Die Ausschlussfrist des § 15 Abs. 4 Satz 1 AGG für Schadensersatz- und Entschädigungsansprüche iSv. § 15 Abs. 1 und Abs. 2 AGG kann durch eine telefonische Absage in Lauf gesetzt werden. Die für die Geltendmachung erforderliche Schriftform kann durch Zustellung einer Klage gewahrt werden (Rn. 18).