BAG - Urteil vom 20.06.2018
5 AZR 377/17
Normen:
EFZG § 3 Abs. 1 S. 1; EFZG § 4 Abs. 1; EFZG § 12; MiLoG § 1 Abs. 1; MiLoG § 1 Abs. 2; MiLoG § 3 S. 1; GG Art. 9 Abs. 3;
Fundstellen:
AP MiLoG § 3 Nr. 1
ArbRB 2018, 193
ArbRB 2018, 328
AuR 2018, 443
AuR 2019, 90
BAGE 163, 99
BB 2018, 2941
DB 2018, 2766
DZWIR 2018, 400
EzA MiLoG § 3 Nr. 2
EzA-SD 2018, 8
EzA-SD 2018, 9
NJW 2018, 3472
NZA 2018, 1494
NZA-RR 2021, 58
Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts Nr. 33 vom 20.06.2018
ZIP 2018, 2383
Vorinstanzen:
LAG Frankfurt/Main, vom 04.05.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 19 Sa 1172/16
ArbG Kassel, vom 07.04.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Ca 20/16

Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall - gesetzlicher Mindestlohn - Ausschlussfristen

BAG, Urteil vom 20.06.2018 - Aktenzeichen 5 AZR 377/17

DRsp Nr. 2018/8281

Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall - gesetzlicher Mindestlohn - Ausschlussfristen

Der Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall kann in Höhe des gesetzlichen Mindestlohns einer Ausschlussfrist nicht unterworfen werden. Orientierungssätze: 1. Tarifliche Ausschlussfristen sind Vereinbarungen iSd. § 3 Satz 1 MiLoG (Rn. 22). 2. Eine tarifliche Ausschlussfristenregelung, die den Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn umfasst, ist insoweit nach § 3 Satz 1 MiLoG teilunwirksam, hat im Übrigen jedoch Bestand (Rn. 25). 3. Dass Tarifverträge den Beschränkungen des § 3 Satz 1 MiLoG unterliegen, verstößt nicht gegen Art. 9 Abs. 3 GG (Rn. 26 ff.).

1. Die Revision der Beklagten gegen das Urteil des Hessischen Landesarbeitsgerichts vom 4. Mai 2017 - 19 Sa 1172/16 - wird zurückgewiesen.

2. Die Beklagte hat die Kosten der Revision zu tragen.

Von Rechts wegen!

Normenkette:

EFZG § 3 Abs. 1 S. 1; EFZG § 4 Abs. 1; EFZG § 12; MiLoG § 1 Abs. 1; MiLoG § 1 Abs. 2; MiLoG § 3 S. 1; GG Art. 9 Abs. 3;

Tatbestand:

Die Parteien streiten über Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall und dabei insbesondere darüber, ob der Anspruch des Klägers nach einer tariflichen Ausschlussfrist verfallen ist.