BAG - Urteil vom 12.12.2013
8 AZR 838/12
Normen:
AGG § 1; AGG § 2 Abs. 4; AGG § 3 Abs. 1 S. 2; AGG § 6 Abs. 1 S. 1; AGG § 6 Abs. 2 S. 1; AGG § 7 Abs. 1; AGG § 15 Abs. 1; AGG § 15 Abs. 2; AGG § 15 Abs. 4; AGG § 22; ArbGG § 61b Abs. 1; MuSchG § 3 Abs. 1; MuSchG § 9 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
AP AGG § 15 Nr. 17
ArbRB 2014, 163
ArbRB 2014, 1
AuR 2014, 286
AuR 2014, 39
BAG-Pressemitteilung Nr. 77/13
BAGE 147, 50
BAGE 2015, 50
BB 2014, 1395
BB 2014, 1788
DB 2013, 20
DB 2014, 6
DStR 2014, 8
EzA-SD 2013, 13
EzA-SD 2014, 10
MDR 2014, 13
MDR 2014, 970
NJW 2014, 10
NJW 2014, 2061
NVwZ 2014, 8
NZA 2014, 722
NZA 2014, 7
NZA-RR 2014, 530
NZA-RR 2014, 5
NZS 2014, 7
Vorinstanzen:
LAG Chemnitz, vom 27.07.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Sa 129/12
ArbG Zwickau, vom 24.01.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Ca 1333/11

Entschädigungsansprüche bei diskriminierender Kündigung

BAG, Urteil vom 12.12.2013 - Aktenzeichen 8 AZR 838/12

DRsp Nr. 2014/102

Entschädigungsansprüche bei diskriminierender Kündigung

Bei diskriminierenden Kündigungen ist unbeschadet des § 2 Abs. 4 AGG ein Anspruch auf den Ersatz immaterieller Schäden nach § 15 Abs. 2 AGG grundsätzlich möglich. Die merkmalsbezogene Belastung in Zusammenhang mit dem Ausspruch einer Kündigung führt jedenfalls dann zu einem Entschädigungsanspruch, wenn sie über das Normalmaß hinausgeht. Orientierungssätze: 1. Die Unwirksamkeit einer diskriminierenden Kündigung beurteilt sich gem. § 2 Abs. 4 AGG nach den Schutzbestimmungen des allgemeinen und besonderen Kündigungsschutzes, soweit diese anzuwenden sind. 2. Daneben kann es zu einem Anspruch auf Entschädigung wegen immaterieller Schäden nach § 15 Abs. 2 AGG kommen, der durch § 2 Abs. 4 AGG nicht gesperrt wird. Eine merkmalsbezogene Belastung im Zusammenhang mit dem Ausspruch einer Kündigung führt jedenfalls dann zu einem Entschädigungsanspruch nach § 15 Abs. 2 AGG, wenn sie über das Normalmaß hinausgeht, wie dies auch bisher schon im Falle einer schwerwiegenden Persönlichkeitsrechtsverletzung Voraussetzung ist. 3. Ein Verstoß gegen das Kündigungsverbot gegenüber einer schwangeren Arbeitnehmerin indiziert die Benachteiligung wegen der Schwangerschaft und damit wegen des Geschlechtes, § 3 Abs. 1 Satz 2 AGG.