BAG - Urteil vom 20.08.2019
3 AZR 251/17
Normen:
BetrAVG § 1 Abs. 1 S. 3; ZPO § 253 Abs. 2 Nr. 2; ZPO § 256 Abs. 1; ZPO § 308 Abs. 1; ZPO § 520 Abs. 3 S. 2 Nr. 2; ZPO § 551 Abs. 3 S. 1 Nr. 2; Hessisches Personalvertretungsgesetz (HPVG) § 61 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
AP BetrAVG § 1 Zusatzversorgungskassen Nr. 76
AuR 2020, 137
BAGE 167, 294
BB 2020, 1337
BB 2020, 307
EzA BetrAVG § 1 Nr. 103
EzA BetrAVG § 1 Nr. 44
EzA-SD 2020, 11
NZA 2020, 943
ZIP 2020, 1425
Vorinstanzen:
LAG Frankfurt/Main, vom 17.07.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 13 Sa 104/16
ArbG Kassel, vom 23.09.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 8 Ca 126/15

Grenzen der Einstandspflicht des Arbeitgebers für Leistungen aus der betrieblichen Altersversorgung bei mittelbarem DurchführungswegDienstvereinbarung und personalvertretungsrechtlicher Gleichbehandlungsgrundsatz

BAG, Urteil vom 20.08.2019 - Aktenzeichen 3 AZR 251/17

DRsp Nr. 2020/1492

Grenzen der Einstandspflicht des Arbeitgebers für Leistungen aus der betrieblichen Altersversorgung bei mittelbarem Durchführungsweg Dienstvereinbarung und personalvertretungsrechtlicher Gleichbehandlungsgrundsatz

1. Gewährt der Arbeitgeber Leistungen der betrieblichen Altersversorgung in einem mittelbaren Durchführungsweg und wird im mittelbaren Durchführungsweg die Leistungsordnung im Rahmen der Grundsätze des Vertrauensschutzes und der Verhältnismäßigkeit verschlechtert, so löst dies keine Einstandspflicht des Arbeitgebers nach § 1 Abs. 1 Satz 3 des Betriebsrentengesetzes aus. 2. Verstößt eine Dienstvereinbarung zunächst nicht gegen den personalvertretungsrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz, kann sich dies durch spätere Entwicklungen ändern.

Tenor

Auf die Revision des Klägers wird das Urteil des Hessischen Landesarbeitsgerichts vom 17. Januar 2017 - 13 Sa 104/16 - aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung - auch über die Kosten der Revision - an das Landesarbeitsgericht zurückverwiesen.

Von Rechts wegen!

Normenkette:

BetrAVG § 1 Abs. 1 S. 3; ZPO § 253 Abs. 2 Nr. 2; ZPO § 256 Abs. 1; ZPO § 308 Abs. 1; ZPO § 520 Abs. 3 S. 2 Nr. 2; ZPO § 551 Abs. 3 S. 1 Nr. 2; Hessisches Personalvertretungsgesetz (HPVG) § 61 Abs. 1 S. 1;

Tatbestand

Die Parteien streiten über Ansprüche auf Leistungen der betrieblichen Altersversorgung.