BGH - Urteil vom 25.07.2017
VI ZR 433/16
Normen:
SGB VII § 105 Abs. 1; SGB VII § 108 Abs. 1; SGB VII § 110; SGB VII § 111; SGB VII § 112; SGB VII § 113; BGB § 195; BGB § 199 Abs. 1; BGB § 199 Abs. 2; BGB § 203;
Fundstellen:
MDR 2017, 1302
NJW 2017, 3510
r+s 2017, 612
Vorinstanzen:
LG Neubrandenburg, vom 25.06.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 4 O 911/12
OLG Rostock, vom 26.08.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 5 U 94/13

Haftung gegenüber den Sozialversicherungsträgern; Taggenaue Berechnung der Verjährungsfrist von Ansprüchen des Unfallversicherungsträgers unabhängig von der Kenntnis oder grobfahrlässigen Unkenntnis des Gläubigers; Bindende Feststellung der Leistungspflicht für den Unfallversicherungsträger; Bindende Leistungspflichtfeststellung als alleiniges Kriterium des Beginns der Verjährungsfrist

BGH, Urteil vom 25.07.2017 - Aktenzeichen VI ZR 433/16

DRsp Nr. 2017/14826

Haftung gegenüber den Sozialversicherungsträgern; Taggenaue Berechnung der Verjährungsfrist von Ansprüchen des Unfallversicherungsträgers unabhängig von der Kenntnis oder grobfahrlässigen Unkenntnis des Gläubigers; Bindende Feststellung der Leistungspflicht für den Unfallversicherungsträger; Bindende Leistungspflichtfeststellung als alleiniges Kriterium des Beginns der Verjährungsfrist

BGB § 199 Abs. 1 Nach § 113 Satz 1 SGB VII gelten für die Verjährung der Ansprüche nach §§ 110 und 111 SGB VII die §§ 195, 199 Abs. 1 und 2 und § 203 BGB entsprechend mit der Maßgabe, dass die Frist von dem Tag an gerechnet wird, an dem die Leistungspflicht für den Unfallversicherungsträger bindend festgestellt oder ein entsprechendes Urteil rechtskräftig geworden ist. Demnach hat stets eine taggenaue Berechnung der Verjährungsfrist - unabhängig von der Kenntnis oder grobfahrlässigen Unkenntnis des Gläubigers im Sinne von § 199 Abs. 1 BGB - ab der bindenden Feststellung der Leistungspflicht zu erfolgen. (Fortführung von BGH, Urteil vom 8. Dezember 2015 - VI ZR 37/15)

Tenor

1.

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des 5. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Rostock vom 26. August 2016 wird zurückgewiesen.

2.

Die Klägerin trägt die Kosten des Revisionsverfahrens.

Normenkette:

SGB VII § 105 Abs. 1; SGB VII § 108 Abs. 1; SGB VII § 110; SGB VII § 111; SGB VII § 112;