BAG - Beschluss vom 12.03.2020
6 AZM 1/20
Normen:
ArbGG § 72 Abs. 5; ZPO § 130a; ZPO § 555 Abs. 1 S. 1; Elektronischer-Rechtsverkehr-Verordnung (ERVV) vom 24.11.2017 i.d.F. vom 09.02.2018 § 2 Abs. 1; Elektronischer-Rechtsverkehr-Verordnung (ERVV) vom 24.11.2017 i.d.F. vom 09.02.2018 § 5; Elektronischer-Rechtsverkehr-Bekanntmachung 2019 (ERVB 2019) vom 20.12.2018;
Fundstellen:
AP ZPO § 130a Nr. 2
AuR 2020, 285
EzA ZPO 2002 § 130a Nr. 3
EzA-SD 2020, 15
FamRZ 2020, 1017
MDR 2020, 815
NJW 2020, 1694
NZA 2020, 607
Vorinstanzen:
LAG München, vom 22.07.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 6 Sa 391/19
ArbG München, vom 14.05.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 16 Ca 516/18

Informationstechnologische Anforderungen an ein in elektronischer Form an das Gericht übermitteltes DokumentEinmalige gerichtliche Hinweispflicht gem. § 130a Abs. 6 Satz 1 und 2 ZPO für FormatfehlerZustellungsfiktion bei elektronischen Dokumenten bei Beachtung der Formvorschriften des § 130a Abs. 3 und Abs. 4 ZPO

BAG, Beschluss vom 12.03.2020 - Aktenzeichen 6 AZM 1/20

DRsp Nr. 2020/5487

Informationstechnologische Anforderungen an ein in elektronischer Form an das Gericht übermitteltes Dokument Einmalige gerichtliche Hinweispflicht gem. § 130a Abs. 6 Satz 1 und 2 ZPO für Formatfehler Zustellungsfiktion bei elektronischen Dokumenten bei Beachtung der Formvorschriften des § 130a Abs. 3 und Abs. 4 ZPO

Orientierungssätze: 1. Ein elektronisches Dokument muss nach § 130a Abs. 2 ZPO, § 2 Abs. 1 Satz 1 ERVV in druckbarer, kopierbarer und, soweit technisch möglich, durchsuchbarer Form im Dateiformat PDF an das Gericht übermittelt werden. Die Durchsuchbarkeit bezieht sich auf eine texterkannte Form und dient der Weiterbearbeitung im Gericht. Alle für die Darstellung des Dokuments notwendigen Inhalte müssen in der PDF-Datei enthalten sein (Rn. 2). 2. Die gerichtliche Hinweispflicht nach § 130a Abs. 6 Satz 1 ZPO gilt ebenso wie die Korrekturmöglichkeit nach § 130a Abs. 6 Satz 2 ZPO nur für Formatfehler (Rn. 5). 3. Nur elektronische Dokumente, die die Formvorschriften des § 130a Abs. 3 und Abs. 4 ZPO einhalten, können die Zustellungsfiktion des § 130a Abs. 6 Satz 2 ZPO bewirken (Rn. 5). 4. Eine mehrfache Hinweispflicht sieht § 130a Abs. 6 Satz 1 ZPO nicht vor. Es besteht nur eine einmalige Möglichkeit der ordnungsgemäßen Nachreichung (Rn. 10).