BAG - Urteil vom 21.04.2016
8 AZR 402/14
Normen:
GG Art. 12;
Fundstellen:
AP SGB IX § 84 Nr. 6
AUR 2016, 260
ArbRB 2016, 294
BAGE 155, 61
BB 2016, 2099
DB 2016, 15
DB 2016, 7
EzA-SD 2016, 14
EzA-SD 2016, 8
MDR 2016, 8
NJW 2017, 187
NVwZ 2016, 7
NVwZ 2016, 8
NZA 2016, 1131
NZA 2016, 6
NZS 2016, 6
Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts Nr. 19 vom 21.04.2016
Vorinstanzen:
LAG Baden-Württemberg, vom 17.03.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Sa 23/13
ArbG Stuttgart, vom 23.10.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 29 Ca 3414/13

Keine Diskriminierung wegen einer Schwerbehinderung bei unterlassener Durchführung des Präventionsverfahrens nach § 84 Abs. 1 SGB IX in den ersten sechs Monaten des ArbeitsverhältnissesAuslegung des Präventionsverfahren nach Terminologie und PraktikabilitätKein Präventionsverfahren in der sechsmonatigen Wartezeit des § 1 Abs. 1 KSchG

BAG, Urteil vom 21.04.2016 - Aktenzeichen 8 AZR 402/14

DRsp Nr. 2016/8278

Keine Diskriminierung wegen einer Schwerbehinderung bei unterlassener Durchführung des Präventionsverfahrens nach § 84 Abs. 1 SGB IX in den ersten sechs Monaten des Arbeitsverhältnisses Auslegung des Präventionsverfahren nach Terminologie und Praktikabilität Kein Präventionsverfahren in der sechsmonatigen Wartezeit des § 1 Abs. 1 KSchG

1. Das Präventionsverfahren nach § 84 Abs. 1 SGB IX ist keine angemessene Vorkehrung iSv. Art. 5 der Richtlinie 2000/78/EG sowie von Art. 27 Abs. 1 Satz 2 Buchst. i iVm. Art. 2 Unterabs. 3 und Unterabs. 4 der UN-BRK. 2. Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, innerhalb der Wartezeit nach § 1 Abs. 1 KSchG ein Präventionsverfahren nach § 84 Abs. 1 SGB IX durchzuführen.

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Landesarbeitsgerichts Baden-Württemberg vom 17. März 2014 - 1 Sa 23/13 - wird zurückgewiesen.

Die Klägerin hat die Kosten des Revisionsverfahrens zu tragen.

Von Rechts wegen!

Normenkette:

GG Art. 12;

Tatbestand:

Die Parteien streiten in der Revision noch darüber, ob das beklagte Land verpflichtet ist, an die Klägerin eine Entschädigung nach § 15 Abs. 2 AGG zu zahlen, weil es das Präventionsverfahren nach § 84 Abs. 1 SGB IX weder durchgeführt noch eingeleitet hatte.