BAG - Urteil vom 11.12.2019
4 AZR 1003/13
Normen:
GG Art. 12 Abs. 1; SGB II § 6c; TVG § 3; TVG § 4;
Fundstellen:
AP SGB II § 6c Nr. 10
AuR 2020, 285
BB 2020, 1145
EzA SGB II § 6c Nr. 5
EzA TVG § 3 Bezugnahme auf Tarifvertrag Nr. 78
EzA-SD 2020, 6
Vorinstanzen:
LAG Mecklenburg-Vorpommern, vom 26.09.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 2 Sa 98/13
ArbG Neubrandenburg, vom 14.03.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Ca 968/12

Keine planwidrige Regelungslücke für ergänzende Vertragsauslegung bei zeitdynamischer BezugnahmeklauselVorrang des § 6c Abs. 3 Satz 3 SGB II als gesetzliche Regelung vor einer zeitdynamischen arbeitsvertraglichen Bezugnahmeklausel

BAG, Urteil vom 11.12.2019 - Aktenzeichen 4 AZR 1003/13

DRsp Nr. 2020/5928

Keine planwidrige Regelungslücke für ergänzende Vertragsauslegung bei zeitdynamischer Bezugnahmeklausel Vorrang des § 6c Abs. 3 Satz 3 SGB II als gesetzliche Regelung vor einer zeitdynamischen arbeitsvertraglichen Bezugnahmeklausel

Orientierungssatz: Voraussetzung für eine ergänzende Vertragsauslegung ist eine Regelungslücke im Sinne einer planwidrigen Unvollständigkeit. Eine Bezugnahmeklausel, die zeitdynamisch auf konkret bezeichnete Tarifverträge verweist, kann im Fall des späteren Übergangs des Arbeitsverhältnisses auf einen Dritten nicht per se als planwidrig lückenhaft angesehen werden. Dies gilt auch im Fall des gesetzlichen Übergangs eines Arbeitsverhältnisses nach § 6c SGB II (Rn. 19 f.).

1. Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Landesarbeitsgerichts Mecklenburg-Vorpommern vom 26. September 2013 - 2 Sa 98/13 - wird zurückgewiesen.

2. Die Klägerin hat die Kosten der Revision zu tragen.

Von Rechts wegen!

Normenkette:

GG Art. 12 Abs. 1; SGB II § 6c; TVG § 3; TVG § 4;

Tatbestand:

Die Parteien streiten über die Dauer der durchschnittlichen regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit.