LAG Hamm vom 13.05.1987
1 Sa 443/87
Normen:
LohnFG § 1 ;
Fundstellen:
DB 1987, 1496
DRsp VI(608)188c
NStZ 1987, 507

LAG Hamm - 13.05.1987 (1 Sa 443/87) - DRsp Nr. 1992/11785

LAG Hamm, vom 13.05.1987 - Aktenzeichen 1 Sa 443/87

DRsp Nr. 1992/11785

Keine Ä zum Anspruchsausschluß führende Ä Rechtswidrigkeit (§ 1 Abs. 2 Satz 2 LohnFG) eines aufgrund einer Notlagenindikation nach § 218 a Abs. 2 Nr. 3 StGB straflosen Schwangerschaftsabbruchs.

»Ein Schwangerschaftsabbruch unter der Voraussetzung der Notlagenindikation des § 218a Abs. 2 Nr. 3 StGB ist nicht rechtswidrig.«

Normenkette:

LohnFG § 1 ;

Vorinstanz: ArbG Iserlohn (Urteil Ä 3 Ca 1083/86 Ä v. 16. 1. 87, in DB 1987, 795; Teilabdruck zur Frage der Wertung der Indikationstatbestände des § 218 a StGB als Rechtfertigungsgründe unter III (327) 129 c).

»... Die Versicherte hat den Schwangerschaftsabbruch unter den Voraussetzungen der allgemeinen Notlagenindikation des § 218 a Abs. 1 Nr. 3 StGB an sich vornehmen lassen. Diese Tat ist nicht strafbar und deshalb nach § 11 Abs. 1 Nr. 5 StGB i. S. des Strafgesetzbuches nicht rechtswidrig. ...

Die Regelung in § 218 a StGB differenziert ebensowenig wie das BVerfG [BVerfGE 39, 50] zwischen rechtfertigenden und entschuldigenden Indikationen, sondern behandelt die nichtmedizinischen Indikationen als Unterfälle einer umfassenden medizinisch-sozialen Indikation.