EGMR - Urteil vom 05.10.2006
75204/01
Normen:
MRK Art. 6 Abs. 1 ; RVO § 539 ;
Vorinstanzen:
I. SG Duisburg - Urteil vom 17.01.1992 - S 6 (7, 26) U 16/92,
LSG Nordrhein-Westfalen, vom 25.01.1995 - Vorinstanzaktenzeichen L 17 U 141/94
BSG, vom 19.03.1996 - Vorinstanzaktenzeichen 2 RU 15/95

Menschenrechte: Überlange Verfahrensdauer eines sozialgerichtlichen Verfahrens

EGMR, Urteil vom 05.10.2006 - Aktenzeichen 75204/01

DRsp Nr. 2007/7815

Menschenrechte: Überlange Verfahrensdauer eines sozialgerichtlichen Verfahrens

Eine Verfassungsbeschwerde ist nicht geeignet, Abhilfe in Bezug auf die überlange Dauer zivilgerichtlicher Verfahren zu schaffen.2. Ein sozialgerichtliches Verfahren, das sich über vier Instanzen und ein verwaltungsrechtliches Vorverfahren erstreckte, und hierfür einen Zeitraum von neun Jahre und sechs Monate in Anspruch nahm, verletzt Art. 6 Abs. 1 MRK.

Normenkette:

MRK Art. 6 Abs. 1 ; RVO § 539 ;

Gründe:

[VERFAHREN]

[01] Der Rechtssache lag eine Individualbeschwerde (Nr. 75204/01) gegen die Bundesrepublik Deutschland zugrunde, die ein deutscher Staatsangehöriger, Herr Theodor Klasen ("der Beschwerdeführer"), am 28. September 2001 nach Artikel 34 der Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten ("die Konvention") beim Gerichtshof eingereicht hatte.

[02] Der Beschwerdeführer wurde von Herrn R. Battenstein, Rechtsanwalt in Düsseldorf, vertreten. Die deutsche Regierung ("die Regierung") wurde durch ihre Verfahrensbevollmächtigte, Frau Ministerialrätin A. Wittling-Vogel vom Bundesministerium der Justiz, vertreten.

[03] Am 27. Oktober 2004 entschied der Gerichtshof, die Beschwerde zu übermitteln. Er beschloss nach Artikel 29 Abs. 3 der Konvention, über die Begründetheit und Zulässigkeit der Beschwerde gleichzeitig zu entscheiden.