BAG - Beschluss vom 21.02.2017
1 ABR 12/15
Normen:
BetrVG § 87 Abs. 1 Nr. 10; ArbGG § 89 Abs. 2 S. 2; ZPO § 253 Abs. 2 Nr. 2; ZPO § 256 Abs. 1; ZPO § 520 Abs. 3 S. 2 Nr. 2;
Fundstellen:
AP BetrVG 1972 § 87 Lohngestaltung Nr. 150
ArbRB 2017, 210
BB 2017, 1076
EzA BetrVG 2001 § 87 Betriebliche Lohngestaltung Nr. 38
EzA-SD 2017, 11
NJW 2017, 10
NZA 2017, 801
NZA-RR 2017, 6
Vorinstanzen:
LAG Baden-Württemberg, vom 24.02.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 14 TaBV 5/14
ArbG Karlsruhe, vom 19.08.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 5 BV 5/14

Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats in Fragen betrieblicher Lohngestaltung

BAG, Beschluss vom 21.02.2017 - Aktenzeichen 1 ABR 12/15

DRsp Nr. 2017/5347

Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats in Fragen betrieblicher Lohngestaltung

Orientierungssatz: Vereinbart der nicht tarifgebundene Arbeitgeber mit dem Betriebsrat die jeweils für eine leistungsabhängige Gehaltsanpassung maßgeblichen vH-Sätze, um die das Gehalt der Arbeitnehmer mindestens und höchstens ansteigt, unterliegt die Entscheidung, Arbeitnehmer bestimmter Geschäftsbereiche hiervon ausnehmen zu wollen, der Mitbestimmung nach § 87 Abs. 1 Nr. 10 BetrVG. Die Herausnahme der Arbeitnehmer hat zur Folge, dass sich der relative Abstand der jeweiligen Vergütungen der Arbeitnehmer des Betriebs zueinander ändert.

Die Rechtsbeschwerde der Arbeitgeberin gegen den Beschluss des Landesarbeitsgerichts Baden-Württemberg vom 24. Februar 2015 - 14 TaBV 5/14 - wird zurückgewiesen.

Von Rechts wegen!

Normenkette:

BetrVG § 87 Abs. 1 Nr. 10; ArbGG § 89 Abs. 2 S. 2; ZPO § 253 Abs. 2 Nr. 2; ZPO § 256 Abs. 1; ZPO § 520 Abs. 3 S. 2 Nr. 2;

Gründe:

A. Die Beteiligten streiten über ein Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats bei Gehaltserhöhungen.

Die nicht tarifgebundene Arbeitgeberin unterhält in Deutschland drei Produktionsstandorte. Der Beteiligte zu 2. ist der Betriebsrat des Werks R.