BSG - Urteil vom 07.12.2017
B 14 AS 5/17 R
Normen:
SGB II § 40 Abs. 1 S. 1 und S. 2 Nr. 1; SGB II § 7 Abs. 4; SGB XII § 21 S. 1;
Fundstellen:
NZS 2018, 329
Vorinstanzen:
LSG Sachsen-Anhalt, vom 31.01.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 4 AS 38/14
SG Dessau-Roßlau, vom 12.12.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 8 AS 2788/10

Parallelentscheidung zu BSG - B 14 AS 7/17 R - v. 7.12.2017

BSG, Urteil vom 07.12.2017 - Aktenzeichen B 14 AS 5/17 R

DRsp Nr. 2018/3317

Parallelentscheidung zu BSG - B 14 AS 7/17 R - v. 7.12.2017

1. Hinter dem Ausschluss von Leistungen nach dem SGB II steht die typisierende Annahme, dass Bezieher von Altersrenten vor Erreichen der Regelaltersgrenze schon aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind und nicht mehr in Arbeit eingegliedert werden müssen. 2. Der Leistungsausschluss führt indes nicht dazu, dass bei Hilfebedürftigkeit kein Anspruch auf existenzsichernde Leistungen besteht. 3. Wer nach § 7 Abs. 4 SGB II wegen Altersrentenbezugs keine Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II erhält, ist i.S. des § 21 Satz 1 SGB XII dem Grunde nach nicht leistungsberechtigt nach dem SGB II und kann bei Hilfebedürftigkeit die auf gleicher Grundlage wie im SGB II bemessenen und vom Umfang im Wesentlichen identischen existenzsichernden Leistungen nach dem SGB XII unter Berücksichtigung des Renteneinkommens beanspruchen.

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des Landessozialgerichts Sachsen-Anhalt vom 31. Januar 2017 aufgehoben und die Sache zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an das Landessozialgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

SGB II § 40 Abs. 1 S. 1 und S. 2 Nr. 1; SGB II § 7 Abs. 4; SGB XII § 21 S. 1;

Gründe:

I

Umstritten sind die Aufhebung der Leistungsbewilligungen und die Erstattung erbrachter Leistungen für Januar 2005 bis April 2010 wegen des Bezugs einer russischen Rente.