BFH - Urteil vom 19.11.2003
I R 19/03
Normen:
EStG (1996) § 32b Abs. 1 Nr. 2, 3, Abs. 2 ;
Fundstellen:
BFH/NV 2004, 275
BFHE 204, 155
DB 2004, 578
DStRE 2004, 140
Vorinstanzen:
FG Hamburg, vom 12.02.2003 - Vorinstanzaktenzeichen V 194/98

Progressionsvorbehalt bei Zuzug ins Inland

BFH, Urteil vom 19.11.2003 - Aktenzeichen I R 19/03

DRsp Nr. 2003/17453

Progressionsvorbehalt bei Zuzug ins Inland

»Verzieht ein Arbeitnehmer im Verlauf eines Kalenderjahres vom Ausland ins Inland, so sind seine in diesem Kalenderjahr vor dem Zuzug erzielten Einkünfte im Wege des Progressionsvorbehalts zu berücksichtigen (Bestätigung der Senatsurteile vom 19. Dezember 2001 I R 63/00, BFHE 197, 495, BStBl II 2003, 302, und vom 15. Mai 2002 I R 40/01, BFHE 199, 224, BStBl II 2002, 660).«

Normenkette:

EStG (1996) § 32b Abs. 1 Nr. 2, 3, Abs. 2 ;

Gründe:

I. Die Kläger und Revisionskläger (Kläger) sind Eheleute. Sie wohnten im Streitjahr 1996 vom 1. Januar bis zum 31. Oktober ausschließlich in Ungarn und hatten in dieser Zeit in Deutschland keine Einkünfte. Am 1. November 1996 zogen sie nach Deutschland. In Ungarn erzielten sie in dem Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Oktober 1996 Einkünfte in Höhe von 38 550 DM. Der Kläger erzielte in Deutschland im Zeitraum 1. November bis 31. Dezember 1996 Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit in Höhe von 78 658 DM; die Klägerin hatte keine Einkünfte.

Die Kläger wurden für 1996 zusammen zur Einkommensteuer veranlagt. Dabei bezog der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Finanzamt --FA--) die ausländischen Einkünfte nach § 32b Abs. 1 Nr. 2 des Einkommensteuergesetzes (EStG 1996) zur Bestimmung des Steuersatzes ein und setzte die Einkommensteuer entsprechend fest.