LAG Thüringen - Urteil vom 04.10.1995
9/2 Sa 298/94
Normen:
EG-Richtlinie 76/207 vom 09.02.1976; GG Art. 3 Abs. 2 ; SGB VI § 39 ; SozialTV (Tarifvertrag zur sozialen Absicherung vom 06.07.1992) § 2 Abs. 6, Abs. 7 ;
Fundstellen:
LAGE Art. 3 GG Nr. 11
Vorinstanzen:
I. ArbG Gotha - Urteil vom 26. November 1993 - 4/3 Ca 423/93 -,

Tarifvertrag: Abfindung - Ausschluss - Gleichbehandlungsgebot bei Ausscheiden

LAG Thüringen, Urteil vom 04.10.1995 - Aktenzeichen 9/2 Sa 298/94

DRsp Nr. 1999/4162

Tarifvertrag: Abfindung - Ausschluss - Gleichbehandlungsgebot bei Ausscheiden

»Der Ausschluss einer Abfindung nach dem Ausscheiden einer nach § 39 SGB VI rentenberechtigten Arbeitnehmerin gemäß § 2 Abs. 6 und 7 des Tarifvertrages zur sozialen Absicherung vom 06.07.1992 verstößt weder gegen Art. 3 Abs. 2 GG, noch gegen Art. 5 Abs. 1 EG - Richtlinie Nr. 76/207 vom 09.02,1976.«

Normenkette:

EG-Richtlinie 76/207 vom 09.02.1976; GG Art. 3 Abs. 2 ; SGB VI § 39 ; SozialTV (Tarifvertrag zur sozialen Absicherung vom 06.07.1992) § 2 Abs. 6, Abs. 7 ;

Tatbestand:

Die Parteien streiten über einen Anspruch der Klägerin auf Zahlung einer Abfindung nach dem Tarifvertrag zur sozialen Absicherung für Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst der neuen Bundesländer vom 6.7.1992 (im folgenden SozialTV).

Die am 27.3.1932 geborene Klägerin war vom 23.10.1958 bis zum 30.9.1992 als Lehrerin bei dem beklagten Freistaat im Bereich des Schulamtes B. L. beschäftigt. Ihr letztes Bruttogehalt betrug DM 3.326,97.

Am 29.6.92 schlossen die Parteien, die beide kraft Organisationszugehörigkeit tarifgebunden sind, einen Aufhebungsvertrag, der - soweit von Bedeutung - wie folgt lautet:

"Der am ... geschlossene Arbeitsvertrag wird im beiderseitigen Einvernehmen aufgrund des Personalabbaus zum 01.10.92 aufgehoben".

Ab 1.10.1992 erhielt die Klägerin Altersübergangsgeld.