BAG - Urteil vom 27.07.2017
2 AZR 681/16
Normen:
GG Art. 1 Abs. 1; GG Art. 1 Abs. 3; GG Art. 2 Abs. 1; BDSG § 1 Abs. 1; BDSG § 1 Abs. 2; BDSG § 3 Abs. 1; BDSG § 3 Abs. 2; BDSG § 3 Abs. 3; BDSG § 7; BDSG § 28 Abs. 1; BDSG § 32 Abs. 1;
Fundstellen:
AP BGB § 626 Nr. 263
ArbRB 2017, 331
AuR 2017, 508
BAGE 159, 380
BB 2017, 2682
CR 2018, 27
DB 2017, 2488
DStR 2017, 2754
DStR 2018, 365
EzA BDSG § 32 Nr. 6
EzA BGB 2002 § 626 Nr. 61
EzA-SD 2017, 3
ITRB 2017, 201
ITRB 2017, 275
MDR 2017, 1430
NJW 2017, 3258
NZA 2017, 1327
Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts Nr. 31 vom 27.07.2017
ZIP 2017, 2022
Vorinstanzen:
LAG Hamm, vom 17.06.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 16 Sa 1711/15
ArbG Herne, vom 14.10.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 6 Ca 1789/15

Überwachung mittels Keylogger - VerwertungsverbotAllgemeines Persönlichkeitsrecht und Recht auf institutionelle SelbstbestimmungDatenerhebung und -verarbeitung als Eingriff in das Recht auf institutionelle SelbstbestimmungSpeicherung von Tastatureingaben und Nutzung von Keylogger-Software als Datenerhebung im Sinne des DatenschutzrechtsRecht auf institutionelle Selbstbestimmung und verdeckte oder offene Nutzung von Keylogger-Software

BAG, Urteil vom 27.07.2017 - Aktenzeichen 2 AZR 681/16

DRsp Nr. 2017/10230

Überwachung mittels Keylogger – Verwertungsverbot Allgemeines Persönlichkeitsrecht und Recht auf institutionelle Selbstbestimmung Datenerhebung und -verarbeitung als Eingriff in das Recht auf institutionelle Selbstbestimmung Speicherung von Tastatureingaben und Nutzung von Keylogger-Software als Datenerhebung im Sinne des Datenschutzrechts Recht auf institutionelle Selbstbestimmung und verdeckte oder offene Nutzung von Keylogger-Software

Der Einsatz eines Software-Keyloggers ist nicht nach § 32 Abs. 1 BDSG erlaubt, wenn kein auf den Arbeitnehmer bezogener, durch konkrete Tatsachen begründeter Verdacht einer Straftat oder anderen schwerwiegenden Pflichtverletzung besteht. Orientierungssätze: 1. Die Aufzeichnung und Speicherung der Tastureingaben an einem dienstlichen Computer und das Fertigen von Bildschirmfotos (Screenshots) stellen Datenerhebungen iSv. § 3 Abs. 1 bis 3 BDSG dar. In diesen Datenerhebungen liegt - gleich, ob sie verdeckt oder offen erfolgen - zugleich ein Eingriff in das Recht des betroffenen Arbeitnehmers auf informationelle Selbstbestimmung. Ein Eingriff in dieses Recht setzt nicht notwendig voraus, dass die Privatsphäre des Betroffenen ausgespäht wird.