BAG - Urteil vom 19.11.2014
4 AZR 761/12
Normen:
BGB § 164 Abs. 1; ZPO § 91a Abs. 1 S. 1; ZPO § 256 Abs. 1; ZPO § 265 Abs. 1; ZPO § 325; Manteltarifvertrag Nr. 1 für das Cockpitpersonal der Condor und Condor Berlin (vom 1. Januar 2005, gültig ab 1. Januar 2005) § 1; Manteltarifvertrag Nr. 2 für das Cockpitpersonal der Condor und Condor Berlin (vom 26. Januar 2011, gültig ab 1. März 2011); Manteltarifvertrag Airberlin Nr. 1a für das Cockpitpersonal (vom 28. Februar 2008) § 1; Sideletter zur gemeinsamen Vereinbarung vom 28. März 2008 betreffend Condor/Condor Berlin (vom 28. März 2008) Nr. 2, Nr. 3; Tarifvertrag "Gemeinsame Vereinbarung vom 28.03.2008 betreffend Condor und Condor Berlin" (vom 28. August 2008) Nr. 3; Tarifvertrag Übergangsversorgung Cockpit (vom 29. November 2005) § 1;
Fundstellen:
AP Luftfahrt Nr. 33
AUR 2015, 199
AUR
BAGE 150, 97
DB 2015, 7
EzA-SD 2015, 14
EzA-SD 2015, 15
NJW 2015, 8
NZA 2015, 950
Vorinstanzen:
LAG Berlin-Brandenburg, vom 26.06.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 12 Sa 497/12
ArbG Cottbus, vom 15.02.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Ca 991/11

Umfang der Geltung eines Haustarifvertrages im Geltungsbereich eines Verbandstarifvertrages

BAG, Urteil vom 19.11.2014 - Aktenzeichen 4 AZR 761/12

DRsp Nr. 2015/5660

Umfang der Geltung eines Haustarifvertrages im Geltungsbereich eines Verbandstarifvertrages

Die Ablösung tariflicher Regelungen durch einen anderen Tarifvertrag setzt voraus, dass die aufeinanderfolgenden Tarifvereinbarungen von denselben Tarifvertragsparteien geschlossen werden. Schließt ein an einen Verbandstarifvertrag kraft Mitgliedschaft gebundener Arbeitgeber mit der Gewerkschaft, die diesen Tarifvertrag vereinbart hat, einen Haustarifvertrag, findet auch hinsichtlich übereinstimmender Regelungsbereiche keine Ablösung statt, sondern es kann lediglich eine Tarifkonkurrenz eintreten. Orientierungssätze: 1. Das nach § 256 Abs. 1 ZPO erforderliche besondere Feststellungsinteresse über die Anwendbarkeit eines Tarifvertrags, der im Falle einer Beendigung des Arbeitsverhältnisses infolge dauernder Flugdienstuntauglichkeit Leistungen an den Arbeitnehmer vorsieht, besteht bereits im laufenden Arbeitsverhältnis. Der Arbeitnehmer muss nicht den Eintritt des Leistungsfalls abwarten.