BAG - Beschluss vom 21.09.2016
10 ABR 33/15
Normen:
ArbGG § 94 Abs. 2;
Fundstellen:
AP TVG § 5 Nr. 35
AUR 2016, 478
ArbRB 2017, 34
ArbRB 2017, 43
BB 2016, 2419
BauR 2017, 601
DB 2016, 15
DB 2016, 7
DStR 2016, 14
DStR 2016, 2713
EzA-SD 2016, 13
EzA-SD 2016, 21
NJW 2016, 10
NZA 2016, 7
NZS 2017, 157
Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts Nr. 50 vom 21.09.2016
Vorinstanzen:
LAG Berlin-Brandenburg, vom 17.04.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 2 BVL 5001/14
LAG Berlin-Brandenburg, vom 17.04.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 2 BVL 5002/14

Unwirksamkeit der Allgemeinverbindlicherklärungen von Tarifverträgen - Sozialkassenverfahren des Baugewerbes (AVE VTV 2008 und 2010)Anforderungen an die RechtsbeschwerdebegründungÜberprüfung der Wirksamkeit einer Allgemeinverbindlichkeitserklärung im BeschlussverfahrenVereinbarkeit der Allgemeinverbindlichkeitserklärung mit dem GrundgesetzÖffentliches Interesse für die AllgemeinverbindlichkeitserklärungMinisterbefassung im AVE-Zustimmungsverfahren

BAG, Beschluss vom 21.09.2016 - Aktenzeichen 10 ABR 33/15

DRsp Nr. 2016/16451

Unwirksamkeit der Allgemeinverbindlicherklärungen von Tarifverträgen - Sozialkassenverfahren des Baugewerbes (AVE VTV 2008 und 2010) Anforderungen an die Rechtsbeschwerdebegründung Überprüfung der Wirksamkeit einer Allgemeinverbindlichkeitserklärung im Beschlussverfahren Vereinbarkeit der Allgemeinverbindlichkeitserklärung mit dem Grundgesetz "Öffentliches Interesse" für die Allgemeinverbindlichkeitserklärung Ministerbefassung im AVE-Zustimmungsverfahren

1. Die Allgemeinverbindlicherklärung eines Tarifvertrags bedarf als Akt der Normsetzung der demokratischen Legitimation in Form der zustimmenden Befassung des zuständigen Ministers oder seines Staatssekretärs mit der Angelegenheit. Dieses Erfordernis besteht unabhängig von konkreten Inhalten des für allgemeinverbindlich zu erklärenden Tarifvertrags. 2. Für die Ermittlung der sog. Großen Zahl kam es nach § 5 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 TVG aF auf die Anzahl der unter den Geltungsbereich des Tarifvertrags fallenden Arbeitnehmer an. Unerheblich war hingegen, ob die Allgemeinverbindlicherklärung mit Einschränkungen hinsichtlich des betrieblichen Geltungsbereichs ergangen ist.

I. Auf die Rechtsbeschwerden der Beteiligten zu 1. und 2., 9. bis 14., 19. und 21. wird der Beschluss des Landesarbeitsgerichts Berlin-Brandenburg vom 17. April 2015 - 2 BVL 5001/14, 2 BVL 5002/14 - aufgehoben.