BVerfG - Beschluß vom 04.02.1964
2 BvL 26/63
Normen:
DRiG § 25 § 26 ; GG Art. 81 Art. 97 Abs. 1 Art. 100 Abs. 1 ; StrVollstrO § 5 Abs. 1, Abs. 3 § 21 ;
Fundstellen:
BVerfGE 17, 208
MDR 1964, 387
Vorinstanzen:
AG Ludwigshafen a. Rhein, vom 24.10.1963 - Vorinstanzaktenzeichen 4b Ds 116/63 - VR 1860/83

Unzulässigkeit der Richtervorlage hinsichtlich der StVollstrO

BVerfG, Beschluß vom 04.02.1964 - Aktenzeichen 2 BvL 26/63

DRsp Nr. 1995/8894

Unzulässigkeit der Richtervorlage hinsichtlich der StVollstrO

Ob Vorschriften der Strafvollstreckungsordnung gegen das Grundgesetz verstoßen, hat der Richter in eigener Zuständigkeit zu entscheiden, da nach Art. 100 GG nur Gesetze dem Bundesverfassungsgericht zur Prüfung vorgelegt werden können.

Normenkette:

DRiG § 25 § 26 ; GG Art. 81 Art. 97 Abs. 1 Art. 100 Abs. 1 ; StrVollstrO § 5 Abs. 1, Abs. 3 § 21 ;

Gründe:

A.

I. Die von den Landesjustizverwaltungen und dem Bundesminister der Justiz vereinbarte Neufassung der Strafvollstreckungsordnung - im folgenden: StVollstrO - vom 15. Februar 1956 wurde für Rheinland-Pfalz vom Justizminister dieses Landes mit Wirkung vom 1. April 1956 in Kraft gesetzt (MinBl. von Rheinland-Pfalz Sp. 201). Eine Änderung der Strafvollstreckungsordnung vom 1. Dezember 1958 trat für das Land Rheinland-Pfalz am 1. Januar 1959 in Kraft (MinBl. von Rheinland-Pfalz Sp. 1355).

§ 5 Abs. 1 StVollstrO bestimmt:

"Auf Grund des § 451 Abs. 3 StPO wird dem Amtsrichter die Vollstreckung in den Sachen übertragen, in denen er im ersten Rechtszug als Einzelrichter entschieden hat. Seine Tätigkeit als Vollstreckungsbehörde ist kein Teil der Rechtsprechung; der Amtsrichter ist daher insoweit weisungsgebunden."

Nach § 5 Abs. 3 StVollstrO ist der Amtsrichter auch Vollstreckungsbehörde für die nach § 470 AO festgesetzten Ersatzfreiheitsstrafen.