BVerfG vom 13.11.1990
2 BvF 3/88
Normen:
BVO (Beihilfeverordnung Nordrhein-Westfalen § 12 Abs. 2a Satz 1 ; BhV § 15 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 33 Abs. 5 ; LBG (Landesbeamtengesetz) Nordrhein-Westfalen § 88 Abs 1 Satz 3 ;
Fundstellen:
AP Nr. 11 zu Art. 33 Abs. 5 GG
ArztR 1991, 359
BVerfGE 83, 89
BayVBl 1992, 466
DRsp V(570)413a-d
DVBl 1991, 201
DÖD 1991, 26
DÖV 1991, 245
NJW 1991, 743
NJW-RR 1991, 469
NVwZ 1991, 359
PersV 1991, 182
ZBR 1991, 82
ZTR 1991, 83

Verfassungsmäßigkeit der sogenannten 100 %-Grenze im Beihilferecht des Landes Nordrhein-Westfalen - Berücksichtigung der Leistungen einer privaten Krankenversicherung

BVerfG, vom 13.11.1990 - Aktenzeichen 2 BvF 3/88

DRsp Nr. 1992/38

Verfassungsmäßigkeit der sogenannten 100 %-Grenze im Beihilferecht des Landes Nordrhein-Westfalen - Berücksichtigung der Leistungen einer privaten Krankenversicherung

»1. Kraft seiner Fürsorgepflicht muß der Dienstherr Vorkehrungen treffen, daß der amtsangemessene Lebensunterhalt des Beamten bei Eintritt besonderer finanzieller Belastungen durch Krankheits-, Geburts- und Todesfälle nicht gefährdet wird. Ob er dieser Pflicht über eine entsprechende Bemessung der Dienstbezüge, über Sachleistungen, Zuschüsse oder in sonst geeigneter Weise Genüge tut, bleibt von Verfassungs wegen seiner Entscheidung überlassen.2. a) Entscheidet sich der Dienstherr, seiner Fürsorgepflicht durch die Eigenvorsorge des Beamten ergänzende Beihilfen nachzukommen, wie es geltendem Recht entspricht, so muß er sicherstellen, daß der Beamte nicht mit erheblichen Aufwendungen belastet bleibt.b) Eine in Ergänzung der zumutbaren Eigenvorsorge lückenlose Erstattung jeglicher Aufwendungen verlangt die Fürsorgepflicht nicht.