BVerfG - Beschluß vom 02.05.1990
2 BvR 364/90
Normen:
AFG § 227 Abs. 1 Nr. 2 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 12 Abs. 1 Art. 20 Abs. 3 ;
Fundstellen:
BB 1991, 2227
NZA 1991, 948
Vorinstanzen:
I. AG Konstanz - Urteil vom 10.10.1983 - I Ls 222/82 (61/82),
II. LG Konstanz - Urteil vom 20.10.1988 - Ns 330/83 (I 62/83),
OLG Karlsruhe, vom 22.08.1989 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Ss 12/89

Verfassungsmäßigkeit der Strafvorschriften bei unerlaubter Arbeitsvermittlung

BVerfG, Beschluß vom 02.05.1990 - Aktenzeichen 2 BvR 364/90

DRsp Nr. 2004/15489

Verfassungsmäßigkeit der Strafvorschriften bei unerlaubter Arbeitsvermittlung

1. §§ 227, 228 AFG dienen der Durchsetzung des sogenannten Arbeitsvermittlungsmonopols der Bundesanstalt für Arbeit, dessen Verfassungsmäßigkeit das Bundesverfassungsgericht bereits bejaht hat (BVerfGE 21, 245 ff.). 2. Die tragenden Erwägungen dieser Entscheidung rechtfertigen das Vermittlungsmonopol auch für die Gruppe der hier vermittelten Arbeitnehmer (Striptease-Tänzerinnen, Zauberkünstler und andere Variete-Artisten). Das gilt vor allem für den gesetzlich bezweckten Schutz der Arbeitsuchenden vor Ausbeutung durch private Vermittler.

Normenkette:

AFG § 227 Abs. 1 Nr. 2 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 12 Abs. 1 Art. 20 Abs. 3 ;

Gründe:

Die angegriffenen Entscheidungen sind von Verfassungs wegen nicht zu beanstanden.

1. Die Strafvorschrift des § 227 Abs. 1 Nr. 2 AFG, auf der die angegriffenen Entscheidungen beruhen, und die Auslegung dieser Vorschrift durch die Fachgerichte verstoßen nicht gegen Art. 12 Abs. 1 GG.