BVerfG - Beschluß vom 11.06.1969
2 BvR 518/66
Normen:
BRAO §§ 43, 60, 94, 103 ; GG Art. 3, Art. 5, Art. 12, Art. 19, Art. 20, Art. 92, Art. 95, Art. 96, Art. 101, Art. 103 ;
Fundstellen:
AP Nr. 1 zu Art. 95 GG
Vorinstanzen:
BGH, vom 18.07.1966 - Vorinstanzaktenzeichen AnwSt (B) 8/66

Verfassungsmäßigkeit der Vorschriften über Ehrengerichtshöfe in Anwaltssachen

BVerfG, Beschluß vom 11.06.1969 - Aktenzeichen 2 BvR 518/66

DRsp Nr. 1995/8976

Verfassungsmäßigkeit der Vorschriften über Ehrengerichtshöfe in Anwaltssachen

»1. Die Ehrengerichtshöfe für Rechtsanwälte sind staatliche Gerichte. Ihre Errichtung beruht auf staatlichem Gesetz und ihre personelle Zusammensetzung wesentlich auf staatlicher Mitwirkung.2. Die Vorschriften der Bundesrechtsanwaltsordnung über die Berufung der anwaltlichen Mitglieder des Senats für Anwaltssachen beim Bundesgerichtshof verstoßen nicht gegen Art. 95 Abs. 2 GG. Einer Mitwirkung des Richterwahlausschusses bei der Berufung der ehrenamtlichen Richter bei den obersten Gerichtshöfen des Bundes bedarf es nicht.«

Normenkette:

BRAO §§ 43, 60, 94, 103 ; GG Art. 3, Art. 5, Art. 12, Art. 19, Art. 20, Art. 92, Art. 95, Art. 96, Art. 101, Art. 103 ;

Gründe:

A.

I.

Der Beschwerdeführer ist als Rechtsanwalt bei dem Amts- und Landgericht Würzburg zugelassen. Er wurde durch Urteil des Ehrengerichts für den Bezirk der Rechtsanwaltskammer Bamberg am 14. November 1964 wegen Verletzung anwaltlicher Berufspflichten mit einem Verweis bestraft. Der Bayerische Ehrengerichtshof für Rechtsanwälte verwarf am 21. September 1965 die Berufung des Beschwerdeführers als unbegründet.