BVerfG - Beschluß vom 02.02.1960
2 BvF 5/58
Normen:
BRRG § 127 ; GG Art. 74 Nr. 1 Art. 99 ;
Fundstellen:
BVerfGE 10, 285
AP Nr. 1 zu Art. 99 GG
AP Nr. 3 zu Art. 100 GG
BayVBl 1960, 184
DÖV 1960, 304
DVBl 1960, 319
JZ 1960, 285
NJW 1960, 763
ZBR 1960, 112

Verfassungsmäßigkeit des § 127 BRRG

BVerfG, Beschluß vom 02.02.1960 - Aktenzeichen 2 BvF 5/58

DRsp Nr. 1996/7424

Verfassungsmäßigkeit des § 127 BRRG

»1. Nach Artikel 74 Nr. 1 GG ("Gerichtsverfassung", "gerichtliches Verfahren") kann der Bundesgesetzgeber den Zuständigkeitskreis der oberen Bundesgerichte bezüglich des Umfangs des reivisiblen Rechts auch insofern bestimmen, als es sich um die Anwendung von Landesrecht handelt.2. Artikel 99 GG eröffnet lediglich die Möglichkeit, die Zuständigkeit von Bundesgerichten auch durch Landesgesetz zu begründen.«

Normenkette:

BRRG § 127 ; GG Art. 74 Nr. 1 Art. 99 ;

Gründe:

A.

I.

Das Rahmengesetz zur Vereinheitlichung des Beamtenrechts (Beamtenrechtsrahmengesetz - BRRG) vom 1. Juli 1957 (BGBl. I S. 667) enthält in Kapitel I (§§ 1-120) ausführliche Rahmenvorschriften für die Landesgesetzgebung. In Kapitel II (§§ 121-133), dessen Vorschriften nach der Überschrift "einheitlich und unmittelbar gelten", bestimmt § 127:

(1) Die Revision gegen das Urteil eines Oberverwaltungsgerichts über eine Klage aus dem Beamtenverhältnis ist stets zuzulassen.

2) Die Revision kann nur darauf gestützt werden, daß das Urteil auf der Nichtanwendung oder unrichtigen Anwendung einer Rechtsnorm beruht.

Nach § 10 des Gesetzes über das Bundesverwaltungsgericht vom 23. September 1952 (BGBl. I S.625) - BVerwGG - ist für die Revision gegen Urteile der Oberverwaltungsgerichte das Bundesverwaltungsgericht zuständig.

II.