2. Rechtsprechung
  3. 1974
  4. BVerfG
BVerfG - Beschluß vom 18.12.1974
1 BvR 430/65; 1 BvR 259/66
Normen:
GG Art. 2 Abs. 1 Art. 9 Abs. 1, Abs. 3 Art. 33 ;
Fundstellen:
BVerfGE 38, 281
AP Nr. 23 zu Art. 9 GG
AuR 1975, 284
BB 1976, 418
DÖV 1975, 497
EuGRZ 1975, 222
GewArch 1975, 183
JuS 1975, 591
NJW 1975, 1265
RdA 1975, 260
Vorinstanzen:
BFH, vom 11.05.1965 - Vorinstanzaktenzeichen VI 279/63
VG Saarland, vom 17.04.1962 - Vorinstanzaktenzeichen 3 K 245/61
OVG Saarland, vom 20.02.1964 - Vorinstanzaktenzeichen I R 53/62
BVerwG, vom 25.02.1966 - Vorinstanzaktenzeichen VII C 72.64

Verfassungsmäßigkeit von Arbeitnehmerkammern - Bremen - Saarland

BVerfG, Beschluß vom 18.12.1974 - Aktenzeichen 1 BvR 430/65; 1 BvR 259/66

DRsp Nr. 1996/8187

Verfassungsmäßigkeit von Arbeitnehmerkammern - Bremen - Saarland

»Die Gesetze der Länder Bremen und Saarland über die Errichtung von Arbeitnehmerkammern als Körperschaften des öffentlichen Rechts mit Pflichtzugehörigkeit aller Arbeitnehmer sind mit dem Grundgesetz vereinbar.«

Normenkette:

GG Art. 2 Abs. 1 Art. 9 Abs. 1, Abs. 3 Art. 33 ;

Gründe:

In den Ländern Bremen und Saarland bestehen Arbeitnehmerkammern als Körperschaften des öffentlichen Rechts, denen kraft Gesetzes alle im Lande beschäftigten Arbeitnehmer (Arbeiter und Angestellte) als Mitglieder angehören. Gegen diese Zwangszugehörigkeit richten sich die Verfassungsbeschwerden.

A.

I.

1. Bestrebungen, die bis ins 19. Jahrhundert zurückgehen, führten nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in Bremen zur Errichtung von Arbeitnehmerkammern. Die Verfassung vom 18. Mai 1920 schuf die Grundlage für eine Angestelltenkammer (§ 83) und eine Arbeiterkammer (§ 84).