BAG - Beschluß vom 18.04.1989
1 ABR 100/87
Normen:
BetrVerfG § 87 Abs.1;
Fundstellen:
AP Nr. 18 zu § 87 BetrVG 1972
AiB 1989, 290
BAGE 61, 296
BB 1989, 1622, 2039
BB 1989, 2039
DB 1989, 1676
DRsp VI(642)262e
EzA § 87 BetrVG 1972 Nr. 13
NZA 1989, 887
SAE 1990, 18
VersR 1989, 938
Vorinstanzen:
LAG Berlin, ArbG Berlin, vom 01.22.1987vom 13.03.1987 - Vorinstanzaktenzeichen 12 TaBV 5/87 - Vorinstanzaktenzeichen 34 BV 8/86

Voraussetzungen für den Ausschluss des Mitbestimmungsrechts des Betriebsrats aufgrund tariflicher Regelung [§ 87 Abs. 1 Eingangssatz]

BAG, Beschluß vom 18.04.1989 - Aktenzeichen 1 ABR 100/87

DRsp Nr. 1992/5996

Voraussetzungen für den Ausschluss des Mitbestimmungsrechts des Betriebsrats aufgrund tariflicher Regelung [§ 87 Abs. 1 Eingangssatz]

1. Nach dem Normzweck des § 87 BetrVG soll der Betriebsrat in den in § 87 BetrVG genannten Angelegenheiten gleichberechtigt mitbestimmen. 2. Eine Tarifnorm schließt das Mitbestimmungsrecht nach § 87 Abs. 1 Eingangssatz BetrVG nur aus, wenn sie die mitbestimmungspflichtige Angelegenheit selbst abschließend und zwingend regelt und das einseitige Bestimmungsrecht des Arbeitgebers beseitigt. Dagegen ist eine Tarifbestimmung (hier: MTV für gewerbliche Arbeitnehmer der Schaubühne im Lehniner Platz), die das einseitige Bestimmungsrecht des Arbeitgebers wiederherstellt, keine Tarifnorm im Sinne von § 87 Abs. 1 Eingangssatz BetrVG, so dass das Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats nach § 87 BetrVG in diesem Falle bestehen bleibt.

Normenkette:

BetrVerfG § 87 Abs.1;

Gründe:

A.