BGH - Versäumnisurteil vom 19.09.2017
XI ZR 523/15
Normen:
ZPO § 253 Abs. 2 Nr. 2; ZPO § 563 Abs. 1 S. 1; EGBGB Art. 229 § 9 Abs. 1 S. 1 Nr. 2; EGBGB Art. 229 § 22 Abs. 2; EGBGB Art. 229 § 32; EGBGB Art. 229 § 38 Abs. 1 S. 1; BGB a.F. § 355 Abs. 1; BGB a.F. § 355 Abs. 2; BGB § 495 Abs. 1; BGB-InfoV a.F. § 14 Abs. 1 Anlage 2; BGB § 242;
Vorinstanzen:
LG Hanau, vom 29.05.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 1 O 600/14
OLG Frankfurt/Main, vom 12.10.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 3 U 120/15

Widerruf eines Verbraucherdarlehensvertrags; Klageantrag auf Zustimmung zur Löschung der Grundschuld

BGH, Versäumnisurteil vom 19.09.2017 - Aktenzeichen XI ZR 523/15

DRsp Nr. 2017/16963

Widerruf eines Verbraucherdarlehensvertrags; Klageantrag auf Zustimmung zur Löschung der Grundschuld

Ein Verbraucherdarlehensvertrag kann bei unzureichender Belehrung über die Widerrufsfrist ohne Wahrung der "Frist" widerrufen werden. Dies ist der Fall, wenn das Wort "frühestens" verwendet wird, das insoweit unzureichend deutlich über den Beginn der Widerrufsfrist aufklärt.

Tenor

Auf die Revision der Kläger wird der Beschluss des 3. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 12. Oktober 2015 in der Fassung des Beschlusses vom 29. Oktober 2015 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar.

Normenkette:

ZPO § 253 Abs. 2 Nr. 2; ZPO § 563 Abs. 1 S. 1; EGBGB Art. 229 § 9 Abs. 1 S. 1 Nr. 2; EGBGB Art. 229 § 22 Abs. 2; EGBGB Art. 229 § 32; EGBGB Art. 229 § 38 Abs. 1 S. 1; BGB a.F. § 355 Abs. 1; BGB a.F. § 355 Abs. 2; BGB § 495 Abs. 1; BGB-InfoV a.F. § 14 Abs. 1 Anlage 2; BGB § 242;

Tatbestand

Die Parteien streiten um die Wirksamkeit des von den Klägern erklärten Widerrufs ihrer auf Abschluss zweier Verbraucherdarlehensverträge gerichteten Willenserklärungen.