BAG - Urteil vom 30.09.2014
3 AZR 402/12
Normen:
BetrAVG § 16 Abs. 1; BetrAVG § 16 Abs. 2; BGB § 313 Abs. 1; BGB § 315 Abs. 1; BGB § 315 Abs. 3; BGB § 317; BGB § 319; ZPO § 559 Abs. 2; Leistungsordnung "A" des Essener Verbandes (LO 2006 i.d.F. vom 1. Oktober 2006) § 9 Abs. 2; Leistungsordnung "A" des Essener Verbandes (LO 2006 i.d.F. vom 1. Oktober 2006) § 11 Abs. 3; Leistungsordnung "A" des Essener Verbandes (LO 2009 i.d.F. vom 1. Januar 2009) § 9 Abs. 2; Leistungsordnung "A" des Essener Verbandes (LO 2009 i.d.F. vom 1. Januar 2009) § 11 Abs. 3;
Fundstellen:
AP BetrAVG § 16 Nr. 108
AuR 2014, 442
BB 2014, 2547
BB 2015, 445
DB 2014, 15
DB 2015, 443
EzA-SD 2014, 10
EzA-SD 2015, 7
NVwZ 2014, 6
NZA 2014, 7
NZA-RR 2015, 6
NZS 2014, 7
Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts Nr. 51 vom 30.09.2014
ZIP 2014, 83
Vorinstanzen:
LAG Düsseldorf, vom 30.03.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 6 Sa 480/11
ArbG Düsseldorf, vom 23.02.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 14 Ca 7164/10

Zulässigkeit der Minderung der Anpassung von Betriebsrenten um einen sog. biometrischen Faktor

BAG, Urteil vom 30.09.2014 - Aktenzeichen 3 AZR 402/12

DRsp Nr. 2014/14343

Zulässigkeit der Minderung der Anpassung von Betriebsrenten um einen sog. biometrischen Faktor

Orientierungssätze: 1. Nach § 9 Abs. 2 LO 2006 und nach § 9 Abs. 2 LO 2009 ist der Essener Verband verpflichtet, die von seinen Mitgliedsunternehmen gezahlten Ruhegelder in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und gegebenenfalls den veränderten Verhältnissen anzupassen. Die Regelungen enthalten für die bis zum Eintritt eines Leistungsfalls betriebstreuen Arbeitnehmer eine eigenständige Regelung der Anpassungsprüfungs- und -entscheidungspflicht, die an die Stelle der den einzelnen Mitgliedsunternehmen des Essener Verbandes obliegenden Pflicht zur Anpassungsprüfung und -entscheidung nach § 16 Abs. 1 und Abs. 2 BetrAVG tritt. 2. § 9 Abs. 2 LO 2006 und § 9 Abs. 2 LO 2009 begründen ein vertragliches Leistungsbestimmungsrecht. Der Essener Verband hat seine Entscheidung über eine Anpassung der Zahlbeträge gemäß § 315 Abs. 1 BGB nach billigem Ermessen zu treffen. Seine Anpassungsbeschlüsse unterliegen einer uneingeschränkten Billigkeitskontrolle nach § 315 Abs. 3 BGB.