BGH - Urteil vom 14.05.2014
VII ZR 334/12
Normen:
BGB § 150 Abs. 2; BGB § 242; BGB § 389; ZPO § 286;
Fundstellen:
BB 2014, 1473
BauR 2014, 1303
MDR 2014, 763
NJW 2014, 2100
NJW 2014, 8
NZBau 2014, 494
NZBau 2014, 5
WM 2014, 1923
ZIP 2014, 1287
ZfBR 2014, 563
Vorinstanzen:
LG Hannover, vom 31.05.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 25 O 70/11
OLG Celle, vom 09.11.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 13 U 104/12

Abweichung des Vertragswillens des Empfängers eines Vertragsangebots in der Annahmerklärung i.R.d. Grundsätze von Treu und Glauben; Aufrechnung eines Werklohnanspruchs mit einem Kostenvorschussanspruch i.R.e. Bauvorhabens

BGH, Urteil vom 14.05.2014 - Aktenzeichen VII ZR 334/12

DRsp Nr. 2014/9152

Abweichung des Vertragswillens des Empfängers eines Vertragsangebots in der Annahmerklärung i.R.d. Grundsätze von Treu und Glauben; Aufrechnung eines Werklohnanspruchs mit einem Kostenvorschussanspruch i.R.e. Bauvorhabens

a) Die Grundsätze von Treu und Glauben erfordern, dass der Empfänger eines Vertragsangebots seinen davon abweichenden Vertragswillen in der Annahmeerklärung klar und unzweideutig zum Ausdruck bringt (st. Rspr., vgl. BGH, Urteil vom 22. Juli 2010 - VII ZR 129/09, BauR 2010, 1929 Rn. 26 = NZBau 2010, 628).b) Diese Anforderungen können im Einzelfall nicht gewahrt sein, wenn der Empfänger eines schriftlichen Angebots an Stelle des ursprünglichen Textes die von ihm vorgenommenen wesentlichen Änderungen mit gleichem Schriftbild so in den Vertragstext einfügt, dass diese nur äußerst schwer erkennbar sind, und in einem Begleitschreiben der Eindruck erweckt wird, er habe das Angebot unverändert angenommen.

Tenor

Auf die Revision der Beklagten wird der Beschluss des 13. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Celle vom 9. November 2012 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

BGB § 150 Abs. 2; BGB § 242; BGB § 389; ZPO § 286;

Tatbestand