BGH - Urteil vom 28.10.1999
VII ZR 326/98
Normen:
BGB § 649 S. 2; HOAI § 8 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BB 2000, 16
BGHZ 143, 79
BauR 2000, 430
DB 2000, 971
MDR 2000, 207
NJW 2000, 653
NZBau 2000, 82
WM 2000, 672
ZIP 2000, 187
ZfBR 2000, 118
ZfBR 2000, 18
Vorinstanzen:
OLG Rostock,
LG Rostock,

Anrechnung ersparter Aufwendungen nach Kündigung des Architekten- bzw. Ingenieurvertrages

BGH, Urteil vom 28.10.1999 - Aktenzeichen VII ZR 326/98

DRsp Nr. 2000/129

Anrechnung ersparter Aufwendungen nach Kündigung des Architekten- bzw. Ingenieurvertrages

»a) Auch Architekten und Ingenieure müssen mit der Schlußrechnung die ersparten Aufwendungen aus einem gekündigten Werkvertrag konkret abrechnen, wenn sie die Vergütung nach § 649 Satz 2 BGB fordern (im Anschluß an BGH, Urteil vom 21. Dezember 1995 - VII ZR 198/94 = BGHZ 131, 362, 365 und Urteil vom 8. Februar 1996 - VII ZR 219/94 = BauR 1996, 412 = ZfBR 1996, 200). b) Personalkosten gehören grundsätzlich nur dann zu den ersparten Aufwendungen, wenn sie infolge der Kündigung nicht mehr aufgewendet werden müssen. Der Architekt muß sich jedoch dasjenige anrechnen lassen, was er durch anderweitigen Einsatz des Personals erwirbt. c) Der Architekt muß sich grundsätzlich nicht solche Personalkosten anrechnen lassen, die dadurch entstehen, daß er eine rechtlich mögliche Kündigung des Personals nicht vorgenommen hat. d) Ersparte Kosten freier Mitarbeiter oder Subunternehmer muß der Architekt konkret vertragsbezogen ermitteln. Ein aus der Vergütung nach der HOAI berechneter durchschnittlicher Stundensatz ist keine tragfähige Grundlage für diese Berechnung.