BVerwG - Urteil vom 25.10.1996
8 C 21.95
Normen:
BauGB § 131 Abs. 1 S. 1 § 133 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BWGZ 1997, 161
DÖV 1997, 299
DVBl 1997, 497
HGZ 1997, 283
KStZ 1998, 17
NVwZ 1998, 73
UPR 1997, 475
ZfBR 1997, 54
ZKF 1997, 255
ZMR 1997, 98
Vorinstanzen:
VG Stuttgart, vom 02.11.1994 - Vorinstanzaktenzeichen 7 K 2710/92
VGH Baden-Württemberg, vom 09.03.1995 - Vorinstanzaktenzeichen 2 S 3434/94

Bauplanungsrecht - Erschließungsbeitragsrecht, Begriff des Erschlossenseins bei Hinderung der Bebaubarkeit, Erschließungsbeitragspflicht bei ausschließlich zulässiger unterwertiger Bebauung

BVerwG, Urteil vom 25.10.1996 - Aktenzeichen 8 C 21.95

DRsp Nr. 1997/282

Bauplanungsrecht - Erschließungsbeitragsrecht, Begriff des Erschlossenseins bei Hinderung der Bebaubarkeit, Erschließungsbeitragspflicht bei ausschließlich zulässiger unterwertiger Bebauung

»1. Eine natürliche Gegebenheit auf einem Grundstück (hier: Abhang), die dessen Bebaubarkeit hindert, schließt ein Erschlossensein im Sinne des § 131 Abs. 1 Satz 1 BauGB nur aus, wenn das Hindernis nicht mit dem Grundeigentümer zumutbaren (finanziellen) Mitteln ausgeräumt werden kann (im Anschluß an Urteil vom 29. April 1988 - BVerwG 8 C 24.87 - BVerwGE 79, 283 [286 ff.]).2. Der Aufwand finanzieller Mittel ist einem Grundeigentümer zur Beseitigung eines der Bebaubarkeit seines Grundstücks (hier: mit einer Garage) entgegenstehenden Hindernisses zumutbar, wenn er hinter der Wertsteigerung zurückbleibt, die das Grundstück durch die infolge der Beseitigung dieses Hindernisses eintretende Bebaubarkeit erfährt (im Anschluß an Urteil vom 17. Juni 1994 - BVerwG 8 C 22.92 - Buchholz 406.11 § 131 BauGB Nr. 92 S. 9 [13]).3. Grundstücke, auf denen ausschließlich eine erschließungsbeitragsrechtlich unterwertige Bebauung zulässig ist, sind nicht geeignet, einer Erschließungsbeitragspflicht nach § 133 Abs. 1 BauGB zu unterliegen, und scheiden deshalb schon aus dem Kreis der im Sinne des § 131 Abs. 1 Satz 1 BauGB erschlossenen Grundstücke aus.