BVerwG - Beschluß vom 27.01.1999
4 B 129.98
Normen:
BauGB § 9 Abs. 1 Nr. 10, 18, § 10 Abs. 3, § 40 Abs. 1 Nr. 12 ;
Fundstellen:
BRS 62, 148
BauR 1999, 611
DVBl 1999, 800
NVwZ 1999, 878
NuR 1999, 326
UPR 1999, 191
ZfBR 1999, 159
Vorinstanzen:
VG Stuttgart, vom 07.10.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 14 K 2862/95
II. VGH Mannheim - vom 18.09.1998 - Az.: VGH 8 S 1575/98 ,

BVerwG - Beschluß vom 27.01.1999 (4 B 129.98) - DRsp Nr. 1999/3723

BVerwG, Beschluß vom 27.01.1999 - Aktenzeichen 4 B 129.98

DRsp Nr. 1999/3723

»1. Ein Bebauungsplan muß vor seiner Bekanntmachung, d.h. vor dem Bekanntmachungsakt, ausgefertigt werden (im Anschluß an BVerwG, Beschluß vom 9. Mai 1996 - BVerwG 4 B 60.96 - Buchholz 406.11 § 12 Nr. 21). Bundesrecht schließt nicht aus, daß ein Bebauungsplan an dem Tage, an dem er ausgefertigt worden ist, noch bekanntgemacht wird. Die Übereinstimmung von Ausfertigungs- und Bekanntmachungsdatum kann ein Indiz dafür sein, daß die Reihenfolge nicht gewahrt ist. 2. Verfolgt die Gemeinde mit der Festsetzung einer Fläche für die Landwirtschaft (Streuobstwiese) maßgeblich auch landschaftspflegerische und klimatologische Zwecke (Kaltluftschneise), so liegt allein darin noch keine sog. Negativplanung, die - weil lediglich "vorgeschoben" - nach § 1 Abs. 3 BauGB unzulässig wäre. 3. Soll die bisherige landwirtschaftliche Nutzung einer Fläche unter Ausschluß jeglicher Bebauung, auch solcher, die landwirtschaftlichen Zwecken dient, gesichert werden, so bedarf es außer einer Festsetzung nach § 9 Abs. 1 Nr. 18 BauGB auch der Festsetzung einer von Bebauung freizuhaltenden Fläche gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 10 BauGB (im Anschluß an BVerwG, Beschluß vom 17. Dezember 1998 - BVerwG 4 NB 4.97 -).«

Normenkette:

BauGB § 9 Abs. 1 Nr. 10, 18, § 10 Abs. 3, § 40 Abs. 1 Nr. 12 ;

Gründe:

I.