BVerwG - Urteil vom 27.10.1993
8 C 33.92
Normen:
VwGO § 42 Abs. 2, § 113 Abs. 1 S. 1; BauGB § 127 ff., § 131 Abs. 1, § 133 Abs. 1 ; KAG By Art. 13 Abs. 1 Nr. 3 lit. b, Nr. 4 lit b.; AO § 128, § 157 AO ;
Fundstellen:
ZfBR 1994, 103
Vorinstanzen:
VG München,
II. VGH München,

BVerwG - Urteil vom 27.10.1993 (8 C 33.92) - DRsp Nr. 1998/4424

BVerwG, Urteil vom 27.10.1993 - Aktenzeichen 8 C 33.92

DRsp Nr. 1998/4424

»Ein Heranziehungsbescheid, der zu Unrecht auf das Straßenbaubeitragsrecht gestützt ist, muß gemäß § 113 Abs. 1 Satz 1 VwGO daraufhin überprüft werden, ob und gegebenenfalls in welchem Umfang er mit Blick auf das Erschließungsbeitragsrecht aufrechterhalten werden kann. Das vorrangige materielle Erschließungsbeitragsrecht schließt insoweit etwaige entgegenstehende landesrechtliche Verfahrensvorschriften aus (im Anschluß an die Urteile vom 19. August 1988 - BVerwG 8 C 29.87 - BVerwGE 80, 96 ff., vom 12. April 1991 - BVerwG 8 C 92.89 - Buchholz 406.11 § 135 BauGB Nr. 32 S. 4 ff. und vom 4. Juni 1993 - BVerwG 8 C 55.91 -). Dies gilt auch dann, wenn die ursprüngliche Erhebung einer Vorausleistung auf einen Straßenausbaubeitrag durch die Erhebung einer Vorausleistung auf einen Erschließungsbeitrag ersetzt wird (hier: Veranlagung von Teilflächen eines Bahngeländes).«

Normenkette:

VwGO § 42 Abs. 2, § 113 Abs. 1 S. 1; BauGB § 127 ff., § 131 Abs. 1, § 133 Abs. 1 ; KAG By Art. 13 Abs. 1 Nr. 3 lit. b, Nr. 4 lit b.; AO § 128, § 157 AO ;

Gründe:

I.

Die Klägerin wendet sich gegen die Erhebung von Vorausleistungen für Baumaßnahmen an der Adolf-Kolping-Straße, die im Juni 1988 technisch vollendet worden sind; der Grunderwerb ist noch nicht abgeschlossen. Die Adolf-Kolping-Straße war zuvor ein Kiesweg ohne Unterbau und ohne technische Entwässerung.