BGH - Urteil vom 22.06.1990
V ZR 59/89
Normen:
BGB §§ 917, 918 ;
Fundstellen:
BGHR BGB § 917 Notleitungsrecht 1
BGHR BadWürtt NRG § 7e, BGB § 1020 Satz 1 1
BGHR BadWürtt NRG § 7e, BGB § 918 1
BGHR BadWürtt NRG § 7e, Bebaubarkeit 1
BGHR BadWürtt NRG § 7e, Erschließungssicherung 1
BGHR BadWürtt NRG § 7e, Gültigkeit 1
BGHR BadWürtt NRG § 7e, Klageantrag 1
BGHR EGBGB Art. 124 BadWürtt NRG § 7e 1
DRsp I(150)307a
LM BadWürttNachbarrechtsG Nr. 2
MDR 1990, 994
NJW 1991, 176
NJW-RR 1991, 334
Rpfleger 1990, 454
WM 1990, 1793
Vorinstanzen:
OLG Karlsruhe,
LG Karlsruhe,

Entstehung eines Notleitungsrechts

BGH, Urteil vom 22.06.1990 - Aktenzeichen V ZR 59/89

DRsp Nr. 1992/1150

Entstehung eines Notleitungsrechts

»a) § 7 e BadWürttNachbarrechtsG (NRG) regelt als landesrechtlich zulässige Vorschrift die Voraussetzungen des Notleitungsrechts entsprechend dem Vorbehalt in Art. 124 EGBGB in eigenständiger Weise; ein Rückgriff auf § 917 Abs. 1 Satz 1 BGB ist nicht veranlaßt. b) Ein Notleitungsrecht entsteht nur im Rahmen einer zulässigen Nutzung des verbindungslosen Grundstücks; im Falle einer beabsichtigten Bebauung genügt dazu, daß das Grundstück materiell-rechtlich bebaubar ist. c) Ein Leitungsrecht nach § 7 e NRG hängt nicht davon ab, daß die leitungsmäßige Erschließung des verbindungslosen Grundstücks vorher und in anderer Weise sichergestellt ist. d) Der Rechtsgedanke von § 918 Abs. 2 BGB ist auf ein Leitungsrecht nach § 7 e NRG entsprechend anwendbar. e) Bei Ausübung des Leitungsrechts ist das Eigentum am belasteten Grundstück tunlichst zu schonen (§ 1020 Satz 1 BGB analog).«

Normenkette:

BGB §§ 917, 918 ;

Tatbestand: