BVerwG - Urteil vom 30.11.1984
4 C 2.82
Normen:
BBauG § 34 Abs. 1; FStrG § 9 Abs. 1 S. 1; FStrG § 9 Abs. 6 S. 1;
Fundstellen:
BayVBl 1986, 120
Buchholz 407.4 § 9 FStrG Nr. 21
DÖV 1985, 363
NVwZ 1985, 825
VBlBW 1985, 332
VkBl 1985, 392
VRS 68, 478
ZfBR 1985, 153
Vorinstanzen:
VG Düsseldorf, vom 25.06.1980 - Vorinstanzaktenzeichen 16 K 1145/79
OVG Nordrhein-Westfalen, vom 09.11.1981 - Vorinstanzaktenzeichen 9 A 1876/80

Erforderlichkeit einer Ausnahmegenehmigung für Außenwerbung an Brücken über Bundesfernstraßen

BVerwG, Urteil vom 30.11.1984 - Aktenzeichen 4 C 2.82

DRsp Nr. 2009/19984

Erforderlichkeit einer Ausnahmegenehmigung für Außenwerbung an Brücken über Bundesfernstraßen

Ob eine Bundesstraße im Sinne des § 9 Abs. 1 Satz 1, Abs. 6 Satz 1 FStrG zur Erschließung der anliegenden Grundstücke bestimmt ist, ist vorrangig nach straßenrechtlichen Gesichtspunkten zu entscheiden. Im Einzelfall ist aus den tatsächlichen Gegebenheiten auf eine bestimmte Funktion der Straße zu schließen. Nicht allein ausreichend ist, daß ein Bebauungszusammenhang nach § 34 BBauG besteht (Fortentwicklung der Rechtsprechung im Urteil vom 4. April 1975 - BVerwG IV C 55.74 - BVerwGE 48, 123).

Normenkette:

BBauG § 34 Abs. 1; FStrG § 9 Abs. 1 S. 1; FStrG § 9 Abs. 6 S. 1;

Gründe:

I.

Die Klägerin ist ein Werbeunternehmen. Sie beabsichtigt, im Gebiet der Stadt D auf den Widerlager-Mauern einer Bundesbahnüberführung über die Bundesstraße B 8 vier Plakattafeln anzubringen. Die Beteiligten streiten darüber, ob die Bundesstraße an dieser Stelle im Sinne des § 9 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 6 des Bundesfernstraßengesetzes vom 1. Oktober 1974 (BGBl I S. 2413) - FStrG - zur Erschließung bestimmt ist.