BAG - Urteil vom 03.07.2019
10 AZR 498/17
Normen:
GG Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 20 Abs. 3; GG Art. 9 Abs. 3; GG Art. 14 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 2 S. 2; SokaSiG § 7; SokaSiG Anlage 32; BGB § 315; BGB § 366; BGB § 367; TVG § 5; ArbGG § 11 Abs. 4; ArbGG § 64 Abs. 6 S. 1; ArbGG § 72 Abs. 5; ZPO § 130 Nr. 6; ZPO § 233; ZPO § 234 Abs. 3; ZPO § 236 Abs. 2 S. 2; ZPO § 237; ZPO § 253 Abs. 2; ZPO § 519 Abs. 4; ZPO § 564 S. 1; Tarifvertrag über das Sozialkassenverfahren im Baugewerbe vom 03.05.2013 i.d.F. vom 24.11.2015 (VTV 2015) § 18 Abs. 1 S. 2; Tarifvertrag über das Sozialkassenverfahren im Baugewerbe vom 18.12.2009 (VTV 2009) § 1 Abs. 1; Tarifvertrag über das Sozialkassenverfahren im Baugewerbe vom 18.12.2009 (VTV 2009) § 1 Abs. 2 Abschn. V Nr. 29; Tarifvertrag über das Sozialkassenverfahren im Baugewerbe vom 18.12.2009 (VTV 2009) § 1 Abs. 3 S. 1 Nr. 1; Tarifvertrag über das Sozialkassenverfahren im Baugewerbe vom 18.12.2009 (VTV 2009) § 18 Abs. 2 S. 1; Tarifvertrag über das Sozialkassenverfahren im Baugewerbe vom 18.12.2009 (VTV 2009) § 21 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
AP Bau Nr. 371
AuR 2019, 485
AuR 2019, 486
BB 2019, 2355
EzA TVG § 4 Bauindustrie Nr. 157
EzA-SD 2019, 16
NZA 2020, 64
Vorinstanzen:
LAG Frankfurt/Main, vom 18.07.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 12 Sa 1014/16
ArbG Wiesbaden, vom 23.03.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Ca 267/15

Gerichtszuständigkeit für die Entscheidung über die Wiedereinsetzung in den vorigen StandWertung der formwirksamen Berufungsbegründung zugleich als BerufungseinlegungVerfassungsmäßigkeit der rückwirkenden Anwendung des VTV im Baugewerbe auf nicht tarifgebundene Arbeitgeber

BAG, Urteil vom 03.07.2019 - Aktenzeichen 10 AZR 498/17

DRsp Nr. 2019/13903

Gerichtszuständigkeit für die Entscheidung über die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand Wertung der formwirksamen Berufungsbegründung zugleich als Berufungseinlegung Verfassungsmäßigkeit der rückwirkenden Anwendung des VTV im Baugewerbe auf nicht tarifgebundene Arbeitgeber

Orientierungssätze: 1. Nach § 237 ZPO ist für die Entscheidung über die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand grundsätzlich das Gericht zuständig, dem die Entscheidung über die nachgeholte Prozesshandlung zusteht (Rn. 22). 2. Wegen der grundlegenden Entscheidungskompetenz des Berufungsgerichts kann in der Revisionsinstanz nur in Ausnahmefällen davon abgesehen werden, die Sache zur Entscheidung über die Wiedereinsetzung in die Berufungs- oder die Berufungsbegründungsfrist an das Landesarbeitsgericht zurückzuverweisen. Ein solcher Ausnahmefall kann angenommen werden, wenn die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand zugunsten der säumigen Partei unterstellt werden kann. Das ist etwa dann der Fall, wenn die Entscheidung über die Revision materiell-rechtlich zu demselben Ergebnis führt wie die Versagung der Wiedereinsetzung (Rn. 22 f.).