LAG Sachsen-Anhalt - Urteil vom 28.04.2009
9 Sa 425/08
Normen:
BGB § 611 Abs. 1; NachwG § 2 Abs. 1 Nr. 5; NachwG § 2 Abs. 4; NachwG § 5; BBiG § 21 Abs. 1; BBiG § 21 Abs. 2; BRTV Bau § 5 Nr. 2.2.2. S. 1;
Vorinstanzen:
ArbG Halberstadt, vom 17.09.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Ca 207/08

Mindestlohn im Baugewerbe

LAG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 28.04.2009 - Aktenzeichen 9 Sa 425/08

DRsp Nr. 2009/18047

Mindestlohn im Baugewerbe

Liegen die notwendigen Voraussetzungen des allgemeinverbindlichen Tarifvertrages zur Regelung der Mindestlöhne im Baugewerbe im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland (TV Mindestlohn) vom 29.07.2005 vor, kann der Arbeitnehmer Arbeitslohn nach der Lohngruppe 2 des TV Mindestlohn verlangen. Eine Abweichung hiervon kommt jedenfalls nur dann in Betracht, wenn im Arbeitsvertrag eine Charakterisierung oder Beschreibung der vom Arbeitnehmer zu verrichtenden Arbeiten erfolgte, wonach lediglich Hilfsarbeiten zu erbringen sind.

Tenor:

1. Auf die Berufung des Klägers wird das Urteil des Arbeitsgerichts Halberstadt vom 17. September 2008 - 3 Ca 207/08 - abgeändert.

2. Die Beklagte wird verurteilt,

a) an den Kläger Arbeitslohn in Höhe von 711,40 € brutto nebst Zinsen in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz, und zwar auf 169,20 € brutto seit 16. September 2007, 124,40 € brutto seit 16. Oktober 2007, 184,40 € brutto seit 16. November 2007, 143,60 € brutto seit 16. Dezember 2007, 89,80 € brutto seit 16. Januar 2008 zu zahlen;

b) die Arbeitspapiere des Klägers, bestehend aus dem Anhang zur Lohnsteuerkarte 2007, dem Sozialversicherungsnachweis 2007, der Arbeitsbescheinigung gem. § 312 SGB II und der Urlaubsbescheinigung gem. § 6 VTV, entsprechend der Lohnnachzahlung zu korrigieren und dem Kläger auszuhändigen.