BVerwG - Urteil vom 07.06.2001
4 CN 1.01
Normen:
VwGO § 47 Abs. 2 Satz 1 (n.F.) ; BNatSchG § 12 ;
Fundstellen:
BVerwGE 114, 301
BauR 2002, 282
DÖV 2002, 75
JuS 2002, 406
ZfBR 2002, 70
Vorinstanzen:
OVG Sachsen, vom 02.11.2000 - Vorinstanzaktenzeichen 1 D 116/98

Naturschutzgebiet; Planungshoheit; Naturschutzverordnung; Bebauungsplan; Antragsbefugnis; Rechtsschutzinteresse

BVerwG, Urteil vom 07.06.2001 - Aktenzeichen 4 CN 1.01

DRsp Nr. 2006/8644

Naturschutzgebiet; Planungshoheit; Naturschutzverordnung; Bebauungsplan; Antragsbefugnis; Rechtsschutzinteresse

»1. Eine Gemeinde ist im Rahmen der verwaltungsgerichtlichen Normenkontrolle grundsätzlich antragsbefugt, sich gegen eine naturschutzrechtliche Verordnung zu wenden, welche ihr Gemeindegebiet erfasst. 2. Die von der Rechtsprechung beschriebenen Fallgruppen, in denen gemeindliche Belange nicht mehr als geringfügig anzusehen sind und daher jedenfalls nicht wegen angenommener Geringfügigkeit unbeachtet bleiben dürfen, betreffen - in aller Regel - nicht die Zulässigkeit, sondern die Begründetheit eines Normenkontrollantrags. 3. Eine Gemeinde ist gemäß § 1 Abs. 3 i.V.m. § 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB regelmäßig befugt, durch bauplanerische Festsetzungen im Rahmen der Selbstverwaltung eine gemeindliche "Verkehrspolitik" zu betreiben. 4. Zur Frage, ob eine Gemeinde auch "als Behörde" gemäß § 47 Abs. 2 Satz 1 VwGO antragsbefugt ist.«

Normenkette:

VwGO § 47 Abs. 2 Satz 1 (n.F.) ; BNatSchG § 12 ;

Gründe:

I.

Die Gemeinde Schwepnitz wendet sich als Antragstellerin im Verfahren der verwaltungsgerichtlichen Normenkontrolle gegen die verordnungsrechtliche Festsetzung des Naturschutzgebietes "Königsbrücker Heide" vom 1. Oktober 1996 (SächsABl S. 1001).