VGH Bayern - Urteil vom 12.12.2022
9 N 19.600
Normen:
VwGO § 47 Abs. 1 Nr. 1; GG Art. 14 Abs. 1 S. 2;

Vorlage einer schalltechnischen Berechnung im Baugenehmigungsverfahren; Typenzwang für bauplanungsrechtliche Festsetzungen i.R.d. 2. Änderung des einfachen Bebauungsplans

VGH Bayern, Urteil vom 12.12.2022 - Aktenzeichen 9 N 19.600

DRsp Nr. 2023/1536

Vorlage einer schalltechnischen Berechnung im Baugenehmigungsverfahren; Typenzwang für bauplanungsrechtliche Festsetzungen i.R.d. 2. Änderung des einfachen Bebauungsplans

Die Festsetzung in einem Bebauungsplan, im Baugenehmigungsverfahren stets eine schalltechnische Berechnung vorlegen zu müssen, ist mangels Ermächtigungsgrundlage unwirksam. Als ein für die planerische Abwägung wesentliches Instrument zur Bewältigung des planbedingten Lärmkonflikts führt sie zur Unwirksamkeit des gesamten Bebauungsplans.

Tenor

I.

Die am 18. Juli 2018 bekannt gemachte 2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 001 für das Gebiet zwischen K****straße, H***platz, M***straße, H***********-Straße, P******straße, S*****platz und R******ufer der Gemarkung F**** der Antragsgegnerin ist unwirksam.

II.

Die Antragsgegnerin hat die Kosten des Verfahrens zu tragen.

III.

Die Kostenentscheidung ist gegen Sicherheitsleistung in Höhe des zu vollstreckenden Betrags vorläufig vollstreckbar.

IV.

Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

VwGO § 47 Abs. 1 Nr. 1; GG Art. 14 Abs. 1 S. 2;

Tatbestand

Der Antragsteller wendet sich gegen die 2. Änderung des einfachen Bebauungsplans Nr. 001 für das Gebiet zwischen K****straße, H***platz, M***straße, H***********-Straße, P******straße, S*****platz und R******ufer der Gemarkung F**** der Antragsgegnerin.