OLG Braunschweig - Beschluss vom 10.06.2020
3 W 6/18
Normen:
ZPO § 252; ZPO § 567 Abs. 1 Nr. 1; KapMuG § 11 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
NZG 2020, 1182
Vorinstanzen:
LG Braunschweig, vom 20.11.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 5 O 2886/16

Schadensersatzansprüche wegen angeblich pflichtwidrig unterlassener Ad-hoc-MitteilungenVW-DieselskandalVerdrängung eines ausschließlichen Gerichtsstandes durch rügelose Einlassung

OLG Braunschweig, Beschluss vom 10.06.2020 - Aktenzeichen 3 W 6/18

DRsp Nr. 2020/9191

Schadensersatzansprüche wegen angeblich pflichtwidrig unterlassener Ad-hoc-Mitteilungen VW-Dieselskandal Verdrängung eines ausschließlichen Gerichtsstandes durch rügelose Einlassung

1. Der ausschließliche Gerichtsstand des § 32b ZPO wird bei einer rügelosen Einlassung nach Art. 26 Abs. 1 S. 1 der Verordnung (EU) Nr. 1215/2012 (EuGVVO) verdrängt. 2. Vor einer Aussetzung nach § 8 Abs. 1 KapMuG ist auch die Aktivlegitimation des Klägers dazulegen und nötigenfalls zu beweisen (Anschluss an BGH, Beschluss vom 30. April 2019 - XI ZB 13/18 -, BGHZ 222, 15, Rn. 28, juris).

1. Auf die Beschwerde der Beklagten wird der Beschluss des Landgerichts Braunschweig vom 20. November 2018 - 5 O 2886/16 - in der Fassung des Teilabhilfebeschlusses vom 9. August 2019 teilweise abgeändert:

Die Aussetzung des Verfahrens wird

a) für die Kläger zu 1, 98, 114, 174, 203, 204, 205, 207, 208, 209, 212, 214, 215, 241, 242, 243, 244, 245, 246, 247, 248, 249, 252, 253, 254, 255, 256, 259 aufgehoben, soweit der Rechtsstreit im Hinblick auf Feststellungsziele ausgesetzt worden ist, die nicht Gegenstand des Teil-Musterentscheids des Senats vom 12. August 2019 - 3 Kap 1/19 - sind,

b) für die Kläger zu 24, 49, 52, 55, 105, 137, 139, 140, 141, 142, 143, 144, 146, 148, 153, 154, 158, 159, 162, 171, 192, 194, 196 und 250 aufgehoben;